Die nüchternen Daten vorweg: Selen ist ein chemisches Element mit dem Symbol "Se". Unser Körper kann jedoch Selen als essentiellen Mineralstoff nicht selbst bilden, es muss mit der Nahrung zugeführt werden.
Selen befindet sich als wichtiges Spurenelement von Natur aus in unserem Boden. Dort wird es von Pflanzen aufgenommen und gelangt so in unsere Nahrungskette. Der Gehalt an Selen ist jedoch nicht nur abhängig von der Konzentration des Minerals im Boden, sondern auch vom Vorhandensein anderer Elemente, die einen negativen Einfluss darauf haben (zB. Schwefel, Eisen, Aluminium). Saure, überdüngte Böden können auch nur wenig Selen an die Pflanzen abgeben.
Im Rahmen einer ausgewogenen, gesunden Ernährung wird unser Körper eigentlich ausreichend mit Selen versorgt. Es kann allerdings durch Erkrankungen zu einem erhöhten Bedarf bzw. Mangel an diesem wichtigen Spurenelement kommen, was eine zusätzliche Gabe in Form von Selenpräparaten nötig macht. Das betrifft etwa Krankheiten wie Krebs, Alzheimer, AIDS, Parkinson, Hepatitis, Rheuma. Eine Unterversorgung kann aber auch die Folge von einseitiger Ernährung oder verminderter Selenaufnahme über den Darm sein. Achtung: Vor Beginn einer Supplementierung von Selen sollte die Dosierung von ärztlicher Seite festgelegt werden.
Reich an Selen sind Milchprodukte, Eier, Fisch, Pilze, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse - insbesondere Paranüsse.
Selen trägt zur normalen Funktion des Immunsystems bei und kann die Fähigkeit der körpereigenen Abwehr steigern. Der Mineralstoff übernimmt aber noch viele weitere, interessante Rollen im Körper. Als Bestandteil wichtiger Enzyme trägt Selen dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen und ist somit ein wirkungsvolles Antioxidans sowie Fänger von gefährlichen freien Radikalen.
Zudem hilft Selen unserem Organismus bei der DNA-Reparatur sowie bei der Entgiftung. Ebenso unterstützt es die Bildung wichtiger Hormone. Ein Mangel an Selen bewirkt eine Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion bis hin zur Entstehung verschiedener Erkrankungen anderer Organe.
Selen spielt eine wichtige Rolle in der antioxidativen, zellulären Abwehr und wird für die Antikörperbildung gegen Viren benötigt. [3] Verschiedene Selenoproteine, darunter Glutathionperoxidase und Thioredoxinreduktase, scheinen bei der Virusreplikation wichtig zu sein. [6] Ein Selenmangel kann die Mutation eines Virus fördern und die Anzahl der NK-Zellen im Blut reduzieren. [2] Im Immunsystem übernimmt Selen viele Funktionen wie Lymphozytenproliferation, Zytokin-Produktion, Aktivität der zytotoxischen T-Zellen und NK-Zellen, Antikörperproduktion und die Regulation der Th1/Th2 Balance. [4] Zusätzlich spielt es bei Entzündungsprozesse eine große Rolle, da redoxsensitive Transkriptionsfaktoren (zB. NF-kB) und proinflammatorische Prostaglandine/Leukotriene inhibiert werden. [4]