In diesem Wissensartikel informieren wir über:
- Krankheitsbild und Symptome von Hashimoto-Thyreoiditis
- Diagnostik
- Verlauf
- Ursachen
- Behandlungsmöglichkeiten
- Ernährung bei Hashimoto-Thyreoiditis
Krankheitsbild und Symptome
Die Hashimoto-Thyreoiditis, die im Fachjargon auch als chronisch-lymphozytäre Autoimmunthyreoiditis bezeichnet wird, zählt zu den häufigsten Autoimmunerkrankungen. Häufig bemerken die Betroffenen lange Zeit nichts von ihrer Krankheit, beziehungsweise können die meist unspezifischen Symptome, die sie begleiten, nicht als solche einordnen. Die Dunkelziffer für die Zahl der an Hashimoto-Thyreoiditis erkrankten Menschen ist sehr hoch: So wird die Schilddrüsenentzündung etwa bei zwei Prozent der deutschen Bevölkerung diagnostiziert, schätzungsweise sind aber etwa zehn Prozent der Deutschen an ihr erkrankt. Die Zahl der Menschen, die nicht wissen, dass sie an einer autoimmunbedingten Schilddrüsenentzündung leiden, ist also nach wie vor sehr hoch. Dabei sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Sie machen rund 90 Prozent der Erkrankten aus.
Autoimmun bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der menschliche Körper fälschlicherweise B-Zellen und Plasmazellen bildet, die wiederum Antikörper – sogenannte Thyreoperoxidase-Antikörper (ATPO) - produzieren, die sich gegen die Schilddrüse und deren Gewebe richten. Darüber hinaus werden Lymphozyten, Makrophagen und Zytokine stimuliert, die den Autoimmunprozess verstärken. Die Folge ist die Zerstörung der Schilddrüse.
Die chronische Entzündung die diese Auswirkungen zur Folge hat, wird Hashimoto-Thyreoiditis - häufig auch schlicht nur Hashimoto - genannt. Sie geht mit den Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion einher. Diese können sehr unterschiedlich sein, da die Schilddrüsenhormone nahezu alle Organe des menschlichen Organismus beeinflussen.
Zu den häufigsten physischen, sowie psychischen Begleiterscheinungen einer Schilddrüsenunterfunktion bei Hashimoto-Thyreoiditis zählen folgende:
- Müdigkeit und allgemeine körperliche Erschöpfung
- Motivations- und Antriebslosigkeit bis hin zu Depressionen
- Erinnerungs- und Konzentrationsstörungen
- Schlafstörungen
- Gelenkschmerzen
- Gewichtszunahme
- erhöhtes Kälteempfinden
- Infektanfälligkeit
- Engegefühl am Hals
- übermäßiger Haarausfall
- trockene Haut
- brüchige Nägel
- Verstopfung sowie Blähungen
- Zyklusstörungen
- unerfüllter Kinderwunsch
- Karpaltunnelsyndrom; äußert sich durch nächtliches Einschlafen von Händen und Unterarmen
- Libidoverlust
- Muskelschwäche und Muskelschmerzen
- Herzrhythmusstörungen sowie verlangsamter Herzschlag
- Wassereinlagerungen und Ödeme
- Stimmveränderungen (raue Stimme) sowie Räusper- und Hustenzwang
- Schwerhörigkeit
- Wachstums- und Entwicklungsstörungen bei Kindern
Ist Hashimoto-Thyreoiditis erblich bedingt? Diese Frage lässt sich mit einem klaren Nein beantworten. Sehr wohl genetisch vererbt wird aber die Veranlagung für Autoimmunerkrankungen. Diese Disposition, beziehungsweise Erbanlage führt aber nur in der Kombination mit bestimmten Auslösern dazu, dass Menschen an Hashimoto-Thyreoiditis erkranken. Häufig haben die Betroffenen eine zusätzliche erbliche Disposition für andere Autoimmunerkrankungen.
Diagnostik
Zu den Anzeichen einer Hashimoto-Thyreoiditis gehören unter anderem Müdigkeit und Antriebslosigkeit sowie unbegründete Traurigkeit und Gewichtszunahme. Da die Beschwerden sich häufig erst nach und nach bemerkbar machen, lernen die betroffenen Personen mit ihnen zu leben und suchen häufig keinen Arzt auf. Selbst wenn ein Mediziner aufgesucht wird, tut dieser sich oft schwer, die chronische Schilddrüsenentzündung als eigentliche Ursache zu erkennen und zu diagnostizieren. Immer noch werden die Beschwerden von Ärzten häufig nicht der Hashimoto-Thyreoiditis zugeordnet und die Betroffenen gehen von Arzt zu Arzt, ohne eine klare Diagnose zu bekommen. Oftmals ist daran auch das Festhalten an veralteten Normwerten Schuld. Während bei den Patienten häufig schon eine latente Schilddrüsenunterfunktion vorhanden ist, sind die Normwerte nicht geeignet, diese auch zu diagnostizieren. Demnach gilt ein TSH-Wert bis 4,0 bei Erwachsenen als "hochnormal" und deutet noch nicht auf eine Schilddrüsenfehlfunktion hin – obwohl diese häufig schon vorliegt.
Blickt man also nur auf den anhand des Bluts bestimmbaren TSH-Wert, lässt sich häufig leider keine sichere Aussage dazu treffen, ob die Thyroxin-Versorgung der einzelnen Organe ausreichend ist oder nicht. Inzwischen weisen zahlreiche Studien darauf hin, dass sich auch der Zustand von Patienten, die über auf den ersten Blick normale Schilddrüsenwerte verfügen, durch eine Thyroxin-Therapie verbessert. Insbesondere psychische Beschwerden wie Konzentrationsstörungen, Antriebslosigkeit, Traurigkeit und Müdigkeit gehen hierbei zurück.
Verlauf der Autoimmunerkrankung
Hashimoto-Thyreoiditis beginnt bei vielen Betroffenen kaum wahrnehmbar. Zahlreiche Patienten stellen erst nach ihrer ersten Einnahme von Schilddrüsenhormonen fest, dass Beschwerden, die sie bisher als normal empfunden haben, sich verbessern oder ganz verschwinden. Häufig reichen schon geringe Dosen aus, um einen deutlichen Unterschied des Allgemeinzustands der Patienten sowie ihrer subjektiven psychischen Wahrnehmung ausmachen zu können.
Eine einheitliche Beschreibung der Symptomatik der Hashimoto-Thyreoiditis ist kaum möglich, da sich bei vielen Patienten widersprüchliche Symptome und Beschwerden, die sowohl einer Schilddrüsenüberfunktion als auch einer Schilddrüsenunterfunktion entsprechen könnten, miteinander vermischen. Das liegt unter anderem daran, dass verschiedene Organe Schilddrüsenhormone unterschiedlich aufnehmen. Sowohl für Patienten als auch für die behandelnden Mediziner ist das gleichzeitige oder sich abwechselnde Auftreten von Anzeichen beider Störungen ein Problem, da sowohl die Diagnostik als auch die Wahl der passenden Therapie so sehr schwer fallen.
Hinzu kommt, dass die Hormonproduktion der Schilddrüse nicht stabil, sondern wechselhaft ist. Sie hängt sowohl von den Jahreszeiten ab – beispielsweise ist der Bedarf an Schilddrüsenhormonen zum Winterbeginn oft erhöht, zum Sommeranfang sinkt er häufig wieder – als auch vom Stadium der Erkrankung. Zu Beginn der Hashimoto-Thyreoiditis kommt es oftmals zu einer übermäßigen Produktion an Schilddrüsenhormonen, die zu einem entsprechenden Überangebot führt. Diese besondere Art der Schilddrüsenüberfunktion beziehungsweise Hyperthyreose nennt man "Hashitoxikose". Solche Anzeichen einer Überfunktion können sich auch im weiteren Krankheitsverlauf immer wieder einstellen – nämlich dann, wenn die Hashimoto-Thyreoiditis besonders aktiv ist und hohe Entzündungswerte vorliegen. Der Grund hierfür ist, dass die Schilddrüse "Vorratshaltung" betreibt und ihre Hormone ungehindert produziert. Aufgrund der Zerstörung der Schilddrüsenzellen durch die Hashimoto-Thyreoiditis kommt es dann dazu, dass die in großer Zahl produzierten Hormone unkontrolliert ausgeschüttet werden. Eine solche Phase der Erkrankung wird auch Hashimoto-Schub genannt und geht mit den unangenehmen Symptomen einer Schilddrüsenüberfunktion einher.
Zu den häufigsten Beschwerden zählen Schwitzen, Zittern und Herzrasen, hoher Blutdruck sowie Gewichtsreduktion, Durchfall und Angstzustände, Rast- und Ruhelosigkeit, Muskelschwäche, Schlaflosigkeit, Nervosität und Heißhunger. Typische Symptome wie beispielsweise ein verstärktes Schwitzen werden von vielen betroffenen Frauen fälschlicherweise als Anzeichen der Wechseljahre interpretiert. Aufgrund der Variabilität und Vielfalt der Symptome sollte deshalb immer auch beim Auftreten anderer Erkrankungen oder Lebensphasen bei typischen Beschwerden eine Schilddrüsendiagnostik stattfinden, um die Hashimoto-Thyreoiditis ausschließen zu können.
Da Schilddrüsenerkrankungen und insbesondere die Hashimoto-Thyreoiditis Auswirkungen auf zahlreiche andere Organe haben können und in einem Viertel aller Fälle autoimmune Begleiterkrankungen auftreten, sollte die Schilddrüse nicht isoliert betrachtet werden. Stattdessen müssen diagnostische und therapeutische Entscheidungen und Kontrollen auch weitere Organe – allen voran das Herz, aber auch Leber, Nieren und Nebennieren – miteinbeziehen. Besonders zu Beginn der Behandlung sowie nach Veränderungen in der Dosierung sollten umfangreiche Gesundheitschecks dieser Organe durchgeführt werden, um Negativfolgen der Schilddrüsenbehandlung ausschließen zu können.
Ursachen
Trotz umfänglicher Untersuchungen und eines großen wissenschaftlichen Interesses sind die Ursachen, die zum Eintreten einer Hashimoto-Thyreoiditis führen, bisher nicht zweifelsfrei geklärt. Fest steht lediglich, dass die Zahl der Erkrankten immer weiter zunimmt.
Als möglicher Auslöser der Erkrankung wird mittlerweile eine Überversorgung mit Jod diskutiert. So zeigt sich, dass die Häufigkeit von Hashimoto-Erkrankungen in Ländern, in denen Lebensmittel der Zwangsjodierung unterzogen wurden, stark angestiegen ist. Der Grund dafür ist vermutlich, dass das Mehr an Jod zu einer vermehrten Bildung von Zytokinen und Chemokinen führt, was eine Aktivierung des Immunsystems zur Folge hat. Dies führt bei Menschen mit einer genetischen Disposition zur Auslösung von Autoimmunerkrankungen, unter anderem im Bereich der Schilddrüse.
Personen, die an Hashimoto-Thyreoiditis erkrankt sind, ist deshalb zu empfehlen auf eine zusätzliche Jodsubstitution in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zu verzichten. Gegen den normalen Konsum von Jodsalz sowie weitere jodhaltige Lebensmittel wie Seefisch, Sushi, Milch- und jodhaltige Fertigprodukte ist nichts einzuwenden.
Das in Weizenprodukten enthaltene Gluten wird ebenfalls als ein möglicher Auslöser der Autoimmunerkrankung vermutet. Ein sicherer Zusammenhang zwischen Hashimoto-Thyreoiditis und dem Konsum von Gluten konnte bisher zwar nicht nachgewiesen werden, doch zahlreiche Patientenerfahrungen zeigen einen Rückgang der Symptome bei eingeschränkten Glutenkonsum. Für Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis kann daher zumindest von einer Glutenempfindlichkeit ausgegangen werden. Patienten, deren Beschwerden durch anderweitige therapeutische Ansätze keine Besserung erfahren, steht es frei, in ihrer Ernährung probeweise auf Gluten zu verzichten. Ein völliger Verzicht ist dabei in der Regel jedoch nicht nötig.
Aufgrund ihrer Wirkung auf das Immunsystem gelten folgende weitere Faktoren als potenzielle Auslöser einer Hashimoto-Thyreoiditis:
- schwere Erkrankungen wie Krebs oder Erkrankungen des Herzkreislaufsystems
- Stress und andere psychische Belastungen
- Infektionen
- Medikamente
- Hormonumstellungen wie sie in der Pubertät, Schwangerschaft oder den Wechseljahren vorkommen
- Rauchen
- Alkohol
- Mangel an Vitamin D, Selen, Folsäure, Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen, Eisen und Zink (Mikronährstoffe)
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung von Patienten mit diagnostizierter Hashimoto-Thyreoiditis sollte primär eine Verbesserung der Lebensqualität zum Ziel haben. Führt die Entzündung zu einer Schilddrüsenunterfunktion, ist in der Regel eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen (L-Thyroxin sowie Trijodthyronin) der Weg der Wahl. Liegt hingegen ausschließlich eine Hashimoto-Thyreoiditis vor, die bislang keine Schilddrüsenunterfunktion zur Folge hatte, kann in einigen Fällen auf die Therapie mit Hormonen verzichtet werden. In jedem Fall sollten Patienten die regelmäßigen Kontrollen beim Hausarzt oder Endokrinologen wahrnehmen, damit eine eventuell entstehende Schilddrüsenunterfunktion frühzeitig erkannt wird.
Therapie mit Schilddrüsenhormonen
Entscheidet sich der behandelnde Arzt für eine Therapie mit Schilddrüsenhormonen, wird meist mit einer niedrigen Gabe von L-Thyroxin begonnen. In der Regel werden 12,5 oder aber 25 Mikrogramm verschrieben. In diesem Stadium werden die Schilddrüsenwerte alle vier bis 12 Wochen überprüft. Nach und nach und je nach Bedarf wird die Dosis dann erhöht.
Während man den TSH-Wert im Blut im Auge behält, sollte auch auf mögliche Folgewirkungen einer zu hohen Dosierung geachtet werden. Dabei kann es sich beispielsweise um Störungen des Herz-Kreislauf-Systems oder eine beginnende Osteoporose handeln. Gerade bei Schwangeren ist es wichtig, engmaschige Kontrollen einzuhalten, um Dosierungen unter Umständen rechtzeitig anpassen zu können. Für die richtige Dosierung ist außerdem eine Orientierung am subjektiven Befinden des Patienten am sinnvollsten, da auf der Grundlage des TSH-Werts im Blut keine sichere Aussage zur Hormonversorgung der Organe getroffen werden kann.
Für Patienten, die unter therapieresistenten Symptomen leiden, bietet sich neben der Standardtherapie mit L-Thyroxin außerdem die Gabe von Trijodthyronin an.
Therapie mit natürlichen Schilddrüsenhormonen und Nahrungsergänzungsmitteln
Einige Betroffene sprechen auf natürliche Schilddrüsenhormone, die sogenannten NDT (Natural Desiccated Thyroid), besser an als auf synthetisch hergestellte Präparate. So enthält natürliches Schilddrüsenextrakt neben Thyroxin und Trijodthyronin zusätzliche stoffwechselaktive Hormone wie T1, T2 und Calcitonin.
Vielen Patienten hilft darüber hinaus die Einnahme bestimmter nützlicher Nährstoffe, Mikronährstoffe und Nahrungsergänzungsmittel. Sie führen zu einer Reduktion der Autoimmunreaktionen und unterstützen den Körper bei seiner Entgiftung. Dazu gehören unter anderem Selen und Eisen.
Selen
Die zusätzliche Zugabe von Selen reguliert die Wirkung der Hormone T3 und T4 im Organismus. So zeigen die Ergebnisse einer im Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism erschienenen Studie, dass Patienten nach einem Ausgleich ihres Mangels an Selen durch Nahrungsergänzungsmittel von einem 40-prozentigen Rückgang der Schilddrüsen-Antikörper profitieren. Außerdem ist Selen dazu geeignet, das Risiko einer Hashimoto-Thyreoiditis während und nach der Schwangerschaft zu reduzieren.
Anwendungsbeobachtungen der Behandlung mit Selenpräparaten bei Patienten mit stark schwankenden TSH-Werten zeigen, dass die Zahl der die Schilddrüse zerstörenden Thyreoperoxidase-Antikörper (ATPO) schon nach wenigen Monaten sinkt und sich nach Ablauf von 12 Monaten Anwendungsdauer um 20 Prozent reduziert hat. Außerdem fühlen sich die Patienten in ihrem subjektiven Wohlbefinden und ihrer geistigen Leistungsfähigkeit gestärkt. Die Konzentration der Schilddrüsenhormone Thyreotropin (TSH), Trijodthyronin und Tetrajodthyronin bleibt währenddessen nahezu konstant. Insbesondere als Ergänzung zu einer laufenden Schilddrüsenhormontherapie ist die Einnahme von Selen also sehr zu empfehlen.
Eisen
Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis leiden häufig unter Eisenmangel und der dadurch bedingten Anämie. Der Grund hierfür ist, dass der Körper bei chronischen Entzündungen mehr Eisen verbraucht. Der Eisenmangel wiederum begünstigt insbesondere bei weiblichen Betroffenen weitere Entzündungsschübe. Darüber hinaus führt Eisenmangel zu einem Mangel an den Schilddrüsenhormonen T3 und T4. Die Zugabe von Eisen kann daher helfen, Mängel auszugleichen und Entzündungsschübe sowie ein Zurückgehen der ohnehin in zu geringen Mengen produzierten Schilddrüsenhormone zu verhindern.
Ernährung bei Hashimoto-Thyreoiditis
Leider kann es auch unter medikamentöser Therapie nicht immer zu signifikanten Verbesserungen kommen. Um die Symptome einer solchen Erkrankung besser in Schach zu halten, spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle.
Bei der Ernährung ist es wichtig das Immunsystem und den Darm zu stärken, Zucker zu reduzieren und entzündungshemmende Nahrungsmittel zu bevorzugen. Der Darm ist durch die überschießende Immunreaktion häufig in Mitleidenschaft gezogen und selber von Entzündungen betroffen. Bei länger andauernden Entzündungen können sogenannte Leaky-Guts entstehen, das bedeutet dass der Darm „löchrig“ wird und Nährstoffe schlechter aufnehmen kann. Durch die erhöhte Durchlässigkeit des Darms werden Nährstoffe schlechter oder gar nicht aufgenommen und die Bakterien an der Schleimhautoberfläche sterben ab.
Was soll ich bei der Ernährung beachten?
- Der Großteil der Ernährung sollte auf Gemüse basiert sein: Gemüse ist kalorienarm und ballaststoffreich und kann durch zuckerarme Obstsorten (Apfel, Beeren, Orangen) ergänzt werden.
- Glutenhältige Lebensmittel wie Brot, Backwaren und Nudeln können die Entzündungen im Darm verstärken – also wenig mehlhaltige Produkte konsumieren, und wenn doch, eher durch Vollkornalternativen ersetzen. Eine Alternative ist auf Produkte aus Scheingetreide wie Quinoa, Hirse oder Amaranth umzuschwenken – diese sind komplett glutenfrei. Nicht empfehlenswert sind Weißbrot, Toastbrot, süße Backwaren, oder frittierte Kartoffelprodukte (zb. Pommes, Kroketten,…)
- Eiweißhaltige Nahrungsmittel wie mageres Fleisch von Huhn oder Pute, Milchprodukte, Fisch und Eier sättigen gut und verhindern Heißhungerattacken. Bei der Zubereitung sollte darauf geachtet werden, dass das Fleisch gedünstet oder gebraten wird und nicht frittiert.
- Fertiggerichte sollten komplett vom Speiseplan gestrichen werden. Die Konservierungsstoffe und Verdickungsmittel können auf den Darm reizend wirken.
- Kaltgepresste Öle mit hohen Omega-3-Fettsäuregehalt bevorzugen (z.B. Lein- oder Hanföl). Margarine, Schmalz und Sonnenblumenöl enthalten zu viele entzündungsfördernde Omega-6-Fettsäuren.
- Fermentierte Lebensmittel wie z.B Sauerkraut können die Darmflora stärken
- Sojaprodukte meiden, da sie Phytoöstrogene enthalten und sich negativ auf die Entzündung auswirken.
- Ausreichende Zufuhr von Vitamin D und Selen
Eine richtige Ernährung im Zusammenspiel mit einer medikamentösen Therapie kann die Begleiterscheinungen von Hashimoto verbessern und das Wohlbefinden erheblich steigern.