Die Echte Aloe ist ein sogenanntes Grasbaumgewächs aus der Gattung der Aloen. Sie wächst stammlos. Die dicken, fleischigen Blätter sind rosettenartig angeordnet und lassen fälschlicherweise vermuten, dass es sich bei der Pflanze um einen Kaktus handelt. An den Blatträndern befinden sich Dornen. Einmal jährlich bildet die Aloe einen senkrecht wachsenden, lang gestielten Blütenstand. An den Enden sitzen traubenförmige Blüten, die von unterschiedlicher Farbe sein können - je nach Sorte der Pflanze.
Aloe Vera wird als "Wundermittel" für zahlreiche Beschwerden angepriesen. Aloe Vera-Saft als Nahrungsergänzungsmittel sowie Aloe Vera-Gel als Kosmetikum werden aus filetierten Aloeblättern hergestellt. Aloe Vera-Gel ist der Saft, der aus dem Wasserspeichergewebe der Blätter gewonnen und oft mit einem pflanzlichen Gelbildner zu einem Gel verarbeitet wird, wenn seine eigene Gelstruktur nicht mehr ausreicht.
Für die Wirksamkeit von Aloe Vera-Produkten bei entzündlichen Hauterkrankungen, im Bereich der Wundheilung, bei Verbrennungen, Sonnenbrand, Erfrierungen, Akne und Insektenstiche finden sich Hinweise in klinischen Studien.
Bei der äußerlichen Anwendung des Aloe-Gels auf der Haut kann eine hautregenerierende, hautverjüngende, Juckreiz lindernde Wirkungsweise beobachtet werden. Ebenso kann Aloe-Gel die Narbenheilung positiv beeinflussen.
Auch im Bereich der Frauenheilkunde kann Aloe Anwendung finden (zB. bei Scheidentrockenheit).
Aloe Vera ist als adaptogene Pflanze bekannt. Adaptogene sind weder stimulierend noch dämpfend. Sie regulieren das Hormonsystem und vermindern körperliche Stressreaktionen. Dadurch werden die Nebennieren entlastet, Stress wird insgesamt besser bewältigbar. Somit hat die adaptogene Wirkung der Aloe direkt Folgen auf die Organe, die unter Stress nicht richtig gut funktionieren - beispielsweise unser Immunsystem. Dies lässt sich durch den wichtigsten Wirkstoff der Aloe - dem Polysaccharid Acemannan - auch chemisch erklären. Acemannan hemmt das Anheften von Bakterien an die Zelle und hindert sie so am Eindringen bzw. hängt sie sich auch selbst an den Erreger. Das bemerkt das Immunsystem und aktiviert Makrophagen (Fresszellen), Antikörper und Killerzellen. Acemannan wird in die Zellmembran eingelagert, wo es die Widerstandskraft gegen Viren, Bakterien, Parasiten und Pilze erhöhen kann.
Aufgrund klinischer Erfahrungen wird Aloe (Aloin) auch bei Erkrankungen eingesetzt, bei denen eine leichte Defäkation (Stuhlentleerung) erwünscht ist (zB. Analfissur, Hämorrhoiden, nach rektal-analen Eingriffen), um hier einen weicheren Stuhl herbeizuführen. Auch bei hartnäckigen und/oder chronischen Verstopfungen kann Aloin Anwendung finden, da es abführend wirkt. Da Aloe allerdings ein die Darmschleimhaut reizendes Abführmittel ist, darf es nicht länger als 1 - 2 Wochen eingesetzt werden. Eine Daueranwendung kann zu einer Verstärkung der Darmträgheit führen. [1]