Der Samen des immergrünen Sternanisbaumes ist in Asien weit verbreitet und sehr beliebt. Die sternförmige Anordnung der Fruchtstände verleiht dem Sternanis seinen Namen. Die Früchte stammen von einem immergrünen Strauch, der ursprünglich aus China kommt. Es sind holzige Fruchtschalen, die je ein Samenkorn ummanteln. In der holzigen Schale ist das ätherische Öl eingeschlossen, welches einen brennenden und würzigen Geschmack nach Anis aufweist.
Sternanis wird bereits seit der Antike aufgrund seiner vielen wertvollen Inhaltsstoffe vielseitig eingesetzt. Ein großer Teil der Effekte basiert auf seinem ätherischen Öl und der enthaltenen Shikimisäure. Sternanis zeigt vor allem antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Die körpereigene Abwehr wird gestärkt und das Virus kann nicht um sich greifen.
Wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe: ätherisches Öl (hauptsächlich bestehend aus trans-Anethol 80-90%), daneben Phenylpropanderivate Estragol (0,6-6%), Foeniculin (0,1-3%) und Anisaldehyd (0,1-0,5%), die Monoterpene Limonen, Linalool (0,2-2,5%) und α-Pinen sowie geringe Mengen an Sesquiterpenkohlenwasserstoffen; Flavonoide, Phenylcarbonsäuren wie Shikimisäure und Kaffeesäureester; in den Samen ca. 20% fettes Öl [17]
Indikationen: bei Katarrhen der Luftwege
Antiviral: Shikimisäure ist für die Synthese von Oseltamivir, einem Neuraminidase-Hemmer, von zentraler Bedeutung. Die Neuraminidase ist ein Enzym und Glykoprotein, welches sich zusammen mit Hämagglutinin an der Oberfläche von Influenzaviren befindet und für die Freisetzung von neu gebildeten Viren aus der Wirtszelle verantwortlich ist. Durch eine spezifische Hemmung kommt es zu keiner weiteren Verbreitung infektiöser Viren im Körper. [10, 11, 12]
Aktivität gegen Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) in vitro: Sternanisöl reduzierte die virale Infektiosität um >99%; sowohl das ätherische Sternanisöl als auch alle isolierten Verbindungen wiesen Anti-HSV-1-Aktivität durch direkte Inaktivierung freier Viruspartikel in viralen Suspensionstests auf. [19]
Bronchosekretolytisch: Trans-Anethol stimuliert die Bildung von dünnflüssigem Schleim und fördert den Sekretabtransport aus den Bronchien. [1, 10, 11, 12]