Der Körper leistet Großartiges
Gegen Ende der Schwangerschaft können die Eltern es kaum erwarten, ihr Baby endlich im Arm zu halten. Ausgelöst wird die Geburt durch das Kind, das im Rhythmus der Wehen aktiv am Geburtsvorgang beteiligt ist. Das Wort Wehe klingt nach Weh. Und dieses „Weh“ ist bei den Frauen so unterschiedlich, wie sie eben sind. Jede Geburt verläuft anders und je nach Intensität und Dauer ist auch die Zeit danach für jede Frau anders. Die Natur hält einige Pflanzenstoffe parat, welche die Frau vor und nach der Geburt unterstützen können. Entsprechende Empfehlungen und Tipps von unseren Apothekern und Hebammen gibt es HIER.
Rückbildung: Dem Körper Zeit geben und sanft unterstützen
In der Schwangerschaft hat sich der Körper neun Monate auf die bevorstehende Geburt vorbereitet. Nun verändert sich der weibliche Körper erneut und Rückbildungsprozesse werden in Gang gesetzt. Hormone werden wieder in ein Gleichgewicht gebracht, Wunden heilen und Körper und Seele dürfen die erlebte Geburt verarbeiten. Das benötigt Zeit und hier sollte die Frau auch ganz behutsam und geduldig mit Körper und Geist umgehen.
Eine sanfte Rückbildungstherapie bestehend aus Atem- und Körperübungen für den gezielten Aufbau von Bauch- und Beckenbodenmuskulatur ist schon im Frühwochenbett sinnvoll. Die Stützfunktion des Körpers von Blase, Darm, Gebärmutter und Wirbelsäule wird damit unterstützt bzw. wieder hergestellt. In manchen Krankenhäusern wird damit bereits während des stationären Aufenthaltes nach der Geburt begonnen. Spezielle Beckenbodenübungen sind etwa ab der dritten Woche nach der Geburt ideal. Hier berät das jeweilige Krankenhaus bzw. natürlich die Hebamme.
Hebamme Stephanie Miesbauer rät: „Ich erlebe immer wieder, dass Frauen kurz nach der Geburt schon unterwegs sind, einkaufen gehen oder andere Alltagserledigungen machen. Das Wochenbett hat seinen Namen nicht umsonst. Viele Frauen vergessen das und sind viel zu rasch wieder auf den Beinen. Besonders die ersten 11 Tage des Frühwochenbettes sollte man möglichst viel liegen und sich ausruhen. Eine Geburt macht man nicht nebenbei, das ist eine Riesenaufgabe für den Körper und sowohl physiologisch wie auch psychisch eine Riesenleistung.“
Wie verbringe ich das Wochenbett?
Das Wochenbett dauert rund sechs bis acht Wochen. Wie der Name schon vermuten lässt, sollte die frisch gebackene Mama in dieser Zeit auch möglichst viel liegen und Ruhe geben. Mama und Kind dürfen diese intensive Phase nutzen, um sich gegenseitig kennenzulernen und sich aneinander zu gewöhnen. Dabei haben jedes Baby und jede Mutter ihren eigenen Rhythmus, Stress und Druck haben dabei nichts verloren. Stattdessen darf diese ganz besondere Zeit genossen werden.
Hebammentipp
Keinen Stillstress aufbauen: Frauen sollten sich in dieser Phase keinesfalls unter Druck setzen und auch Hilfe von außen und von ihrer Hebamme annehmen. Das gilt vor allem fürs Stillen. Jede Frau kann stillen, wenn sie das möchte. Nicht jede Frau muss stillen. Das ist ganz wichtig und hier darf keinesfalls Stress oder Druck entstehen.
Zeit lassen für Glücksgefühle: Jeder spricht vom Liebesrausch, der die junge Mutter überfällt. Was die wenigsten wissen, je schwieriger oder komplizierter die Geburt war, desto länger kann es dauern, bis dieser Liebesrausch einsetzt. Besonders nach einem Notkaiserschnitt oder bei einem Frühchen kann das länger dauern. Der Körper der Frau hat Stresshormone ausgeschüttet, um den eigenen Körper zu erhalten. Da kann er nicht gleichzeitig Glücksgefühle produzieren, weil er sich in einer Art Überlebenskampf befindet. Aber keine Bange, die Gefühle werden kommen, vielleicht auch schleichend und nicht explosionsartig.
Wenn es der Mama nicht gut geht: Baby Blues oder Wochenbettdepression
Kaum ein anderes Thema wird so oft vernachlässigt. Dabei sind Baby Blues und Wochenbettdepression gar nicht so selten. Der Baby Blues kann etwa am dritten Tag nach der Geburt eintreten und sich in Form von Stimmungsschwankungen, Weinen, Gereiztheit oder Niedergeschlagenheit zeigen. Dieses Gefühl verschwindet meist nach ein paar Tagen wieder. Wenn nicht, dann spricht man von einer Wochenbettdepression. Dabei handelt es sich um eine ernstzunehmende, wenn auch temporäre Krankheit, bei der sich die frisch gebackene Mama unbedingt professionelle Hilfe holen sollte.
Im Gegensatz zum Baby Blues verschwinden die Stimmungsschwankungen nicht, sondern werden zu einer andauernden Traurigkeit, Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit. Die Frau ist mutlos, wird von Schuldgefühlen und Weinkrämpfen geplagt, hat möglicherweise Panikanfälle und unerklärliche Schmerzen. Auch können Gefühle auftreten, eine schlechte Mutter zu sein, weil man keine Liebe zu seinem Kind aufbaut. Spätestens jetzt sollte man reagieren und sich unbedingt helfen lassen. Denn eine Wochenbettdepression - auch postnatale Depression (PND) genannt – betrifft im Schnitt eine von zehn Frauen und hat nichts mit einer Schwäche zu tun.
Am besten unterstützt man die Frau, in dem man sie bestärkt, eine gute Mutter zu sein, ihr zuhört und für sie da ist. Auch Hilfe im Haushalt ist wichtig. Am wichtigsten ist aber, sich professionelle Hilfe zu holen (Hebamme oder im Krankenhaus).
Vorher an die Zeit danach denken
Am besten stellt man sich vor der Geburt schon eine Basisausstattung für die erste Zeit mit dem Baby zusammen. Die Hebamme gibt hier wertvolle Tipps bzw. auch eine Liste an kleinen Helferlein, die nach der Geburt gute Dienste leisten. Dazu gehören neben einer Grundausstattung erster Babybekleidung auch eine Babyautoschale, Wickeltisch, Babybadewanne und eine Mutter-Kind Hausapotheke.
Männer als Wochenbettmanager
Die Frau sollte im Wochenbett möglichst viel ruhen. Daher dürfen Männer in dieser Zeit zuhause zum „Wochenbettmanager“ werden: Mahlzeiten planen und Lebensmittel einkaufen, putzen und auch die (idealerweise wenigen) Besuche koordinieren. Mama und Kind sollten in den ersten Wochen wirklich viel Ruhe bekommen und diese auch genießen können.
Hebammentipp
„Diese Zeit am besten schon vor der Geburt gut planen und Wünsche und Bedürfnisse aktiv ansprechen. Ein gemeinsamer Geburtsvorbereitungskurs hilft, sich gut auf die Zeit nach der Geburt einzustellen. Wichtig ist dabei, den Druck möglichst rauszunehmen. Mann und Frau dürfen ehrlich miteinander sein und sowohl Unter- als auch Überforderung ansprechen.“
Kuschelzeit für Mama und Papa
Das Wochenbett ist auch die Zeit des Kuschelns. Die Frau stillt ihr Kuschelbedürfnis mit dem Baby, der Mann bleibt in dieser Zeit oft außen vor. Der frisch gebackene Papa kann das Baby wickeln, waschen und baden und auch hier bewusst Kuschelzeiten einbauen. Das stärkt zudem die Bindung zwischen Vater und Kind. Ein Thema, das oft verschwiegen wird, ist die Sexualität. Die Stillhormone hemmen den Sexualtrieb, das ist von der Natur so vorgegeben. Die Frau darf hier ohne Druck in ihre Rolle als Mutter und auch als Ehefrau und Geliebte finden.
Schluss mit Perfektionismus
Es gibt kein richtig oder falsch. Die Frau darf auf ihr eigenes Gefühl hören und auch vertrauen. Besonders in den ersten Tagen und Wochen gehen Frauen oft so sehr in ihrer Mutterrolle auf, dass sie komplett auf sich selbst vergessen, aufs Essen, aufs Zähneputzen oder darauf, sich einmal ein paar Minuten für eine ausgiebige Dusche zu nehmen.
Hebammentipp
Man darf sich selbst nicht vergessen und vor allem auch Unterstützung von außen annehmen. Sofern man eine Begleitung bei und nach der Geburt durch eine Hebamme wünscht, sollte man sich rechtzeitig vorab darum kümmern. Am besten gleich nach einem positiven Schwangerschaftstest oder spätestens bis zur 12. Schwangerschaftswoche.Auch wichtig: „Mothering the mother“. Nicht nur das Baby, sondern auch die Mama soll gut versorgt werden. Hier darf der Partner unterstützen, aber auch Oma oder die beste Freundin. Egal ob frisch gekochtes Essen vorbeibringen, Geschirrspüler ausräumen oder einfach einmal das Baby ein paar Minuten auf und ab tragen, damit die Frau unter die Dusche kann.“
Unsere Produktempfehlungen
Produkte mit beinhalteten Pflanzenstoffen wie Rosengeranie oder Schafgarbe können in dieser Zeit unterstützend wirken: Beide Pflanzen werden gerne zur Wundheilung, bei Entzündungen und Narben eingesetzt.
- NORD° Mukini Aufbaumittel
Tipp: Auch geeignet für alle Familienmitglieder, die sich müde und ausgelaugt fühlen oder sich von einer Krankheit erholen. - NORD° Kosmetik Straffende Körpercreme mit Mandelöl
Tipp: Gönnen Sie sich regelmäßig – am besten zweimal am Tag – an den Problemzonen eine Pflegeeinheit mit unserer straffenden Zinnkrautcreme. - NORD° Mukini Rückbildungsöl
2 x täglich im Uhrzeigersinn am Unterbauch sanft einmassieren. Genießen Sie dieses Massageritual mindestens zwei Monate lang. - Rose-Teebaum Hydrolat
2 Allrounder, ideal zur Nabelreinigung, bei einem wunden Popo, im Intimbereicht oder auch bei wunden Brustwarzen. - Haemomelis Zäpfchen
wohltuend bei Hämorrhoiden, können den Juckreiz linern und die Gefäßinnenwände stärken. - Baby Bäuchleinöl
Beruhigt den empfindlichen Babybauch und unterstützt mit Anis, Fenchel, Koreander und Kreuzkümmel wohltuend bei Blähungen.