
Der Körper leistet Großartiges
Gegen Ende der Schwangerschaft können die Eltern es kaum erwarten, ihr Baby endlich im Arm zu halten. Ausgelöst wird die Geburt durch das Kind, das im Rhythmus der Wehen aktiv am Geburtsvorgang beteiligt ist. Das Wort Wehe klingt nach Weh. Und dieses „Weh“ ist bei den Frauen so unterschiedlich, wie sie eben sind. Jede Geburt verläuft anders und je nach Intensität und Dauer ist auch die Zeit danach für jede Frau anders. Die Natur hält einige Pflanzenstoffe parat, welche die Frau vor und nach der Geburt unterstützen können. Entsprechende Empfehlungen und Tipps von unseren Apothekern und Hebammen erfahren Sie in diesem Artikel.
In diesem Wissensartikel informieren wir:
- Rückbildung: Dem Körper Zeit geben und sanft unterstützen
- Wie verbringe ich das Wochenbett?
- Unsere Produktempfehlungen
Rückbildung: Dem Körper Zeit geben und sanft unterstützen
In der Schwangerschaft hat sich der Körper neun Monate auf die bevorstehende Geburt vorbereitet. Nun verändert sich der weibliche Körper erneut und Rückbildungsprozesse werden in Gang gesetzt. Hormone werden wieder in ein Gleichgewicht gebracht, Wunden heilen und Körper und Seele dürfen die erlebte Geburt verarbeiten. Das benötigt Zeit und hier sollte die Frau auch ganz behutsam und geduldig mit Körper und Geist umgehen.
Eine sanfte Rückbildungstherapie bestehend aus Atem- und Körperübungen für den gezielten Aufbau von Bauch- und Beckenbodenmuskulatur ist schon im Frühwochenbett sinnvoll. Die Stützfunktion des Körpers von Blase, Darm, Gebärmutter und Wirbelsäule wird damit unterstützt bzw. wieder hergestellt. In manchen Krankenhäusern wird damit bereits während des stationären Aufenthaltes nach der Geburt begonnen. Spezielle Beckenbodenübungen sind etwa ab der dritten Woche nach der Geburt ideal. Hier berät das jeweilige Krankenhaus bzw. natürlich die Hebamme.
Hebamme Stephanie Miesbauer rät: „Ich erlebe immer wieder, dass Frauen kurz nach der Geburt schon unterwegs sind, einkaufen gehen oder andere Alltagserledigungen machen. Das Wochenbett hat seinen Namen nicht umsonst. Viele Frauen vergessen das und sind viel zu rasch wieder auf den Beinen. Besonders die ersten 11 Tage des Frühwochenbettes sollte man möglichst viel liegen und sich ausruhen. Eine Geburt macht man nicht nebenbei, das ist eine Riesenaufgabe für den Körper und sowohl physiologisch wie auch psychisch eine Riesenleistung.“
Wie verbringe ich das Wochenbett?
Das Wochenbett erstreckt sich über eine Dauer von etwa sechs bis acht Wochen und ist eine der bedeutendsten Phasen im Leben von Mutter und Kind. In dieser Zeit erholen sich sowohl der Körper der Mutter als auch ihr Geist von den Strapazen der Geburt. Wie der Begriff „Wochenbett“ bereits andeutet, sollte die frischgebackene Mama viel Zeit im Bett oder zumindest in einer ruhigen und entspannten Umgebung verbringen. Diese Ruhe ist nicht nur notwendig, um den Heilungsprozess des Körpers zu unterstützen, sondern auch, um die besondere Bindung zu ihrem Baby aufzubauen.
Die ersten Wochen nach der Geburt bieten Mutter und Kind die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen langsam aneinander zu gewöhnen. Das Baby muss sich erst an seine neue Welt gewöhnen, während die Mutter ihren neuen Alltag als Mama entdeckt. Jedes Baby und jede Mutter entwickeln dabei ihren eigenen, einzigartigen Rhythmus – mal hektisch, mal ruhig, aber immer individuell. In dieser Phase ist es wichtig, den natürlichen Fluss zuzulassen und sich von äußeren Erwartungen oder gesellschaftlichem Druck zu befreien. Stress oder das Gefühl, alles perfekt machen zu müssen, haben hier keinen Platz.
Während des Wochenbetts erholt sich die Gebärmutter der Mutter und bildet sich zurück. Die hormonellen Umstellungen können sowohl körperliche als auch emotionale Herausforderungen mit sich bringen. Deshalb ist es entscheidend, dass sich die Mama Zeit nimmt, auf ihren Körper zu hören und auf ihre Bedürfnisse zu achten. Unterstützung durch den Partner, die Familie oder Hebamme kann in dieser Zeit eine große Hilfe sein, sowohl emotional als auch im Alltag.
Diese Phase ist auch der Beginn einer neuen Art der Kommunikation zwischen Mutter und Kind. Das Baby lernt durch Nähe, Berührung und den Geruch der Mutter Vertrauen aufzubauen. Stillen, falls möglich, spielt in dieser Phase eine zentrale Rolle, nicht nur für die Nährstoffversorgung des Babys, sondern auch für die Bindung zwischen Mutter und Kind. Das Stillen unterstützt außerdem die Rückbildung der Gebärmutter und hilft der Mutter dabei, sich hormonell zu stabilisieren.
Das Wochenbett sollte vor allem eine Zeit des Ankommens und Genießens sein. Es ist eine wertvolle Gelegenheit, sich gemeinsam als Familie zu finden, ohne dabei von der Außenwelt abgelenkt zu werden. Alles hat seinen eigenen Rhythmus, und es ist völlig in Ordnung, wenn nicht sofort alles perfekt funktioniert. Geduld, Fürsorge und viel Liebe sind die besten Begleiter in dieser besonderen Phase.
Hebammentipp
Keinen Stillstress aufbauen: Frauen sollten sich in dieser Phase keinesfalls unter Druck setzen und auch Hilfe von außen und von ihrer Hebamme annehmen. Das gilt vor allem fürs Stillen. Jede Frau kann stillen, wenn sie das möchte. Nicht jede Frau muss stillen. Das ist ganz wichtig und hier darf keinesfalls Stress oder Druck entstehen.
Zeit lassen für Glücksgefühle: Jeder spricht vom Liebesrausch, der die junge Mutter überfällt. Was die wenigsten wissen, je schwieriger oder komplizierter die Geburt war, desto länger kann es dauern, bis dieser Liebesrausch einsetzt. Besonders nach einem Notkaiserschnitt oder bei einem Frühchen kann das länger dauern. Der Körper der Frau hat Stresshormone ausgeschüttet, um den eigenen Körper zu erhalten. Da kann er nicht gleichzeitig Glücksgefühle produzieren, weil er sich in einer Art Überlebenskampf befindet. Aber keine Bange, die Gefühle werden kommen, vielleicht auch schleichend und nicht explosionsartig.
Wenn es der Mama nicht gut geht: Baby Blues oder Wochenbettdepression
Kaum ein anderes Thema wird so oft vernachlässigt. Dabei sind Baby Blues und Wochenbettdepression gar nicht so selten. Der Baby Blues kann etwa am dritten Tag nach der Geburt eintreten und sich in Form von Stimmungsschwankungen, Weinen, Gereiztheit oder Niedergeschlagenheit zeigen. Dieses Gefühl verschwindet meist nach ein paar Tagen wieder. Wenn nicht, dann spricht man von einer Wochenbettdepression. Dabei handelt es sich um eine ernstzunehmende, wenn auch temporäre Krankheit, bei der sich die frisch gebackene Mama unbedingt professionelle Hilfe holen sollte.
Im Gegensatz zum Baby Blues verschwinden die Stimmungsschwankungen nicht, sondern werden zu einer andauernden Traurigkeit, Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit. Die Frau ist mutlos, wird von Schuldgefühlen und Weinkrämpfen geplagt, hat möglicherweise Panikanfälle und unerklärliche Schmerzen. Auch können Gefühle auftreten, eine schlechte Mutter zu sein, weil man keine Liebe zu seinem Kind aufbaut. Spätestens jetzt sollte man reagieren und sich unbedingt helfen lassen. Denn eine Wochenbettdepression - auch postnatale Depression (PND) genannt – betrifft im Schnitt eine von zehn Frauen und hat nichts mit einer Schwäche zu tun.
Am besten unterstützt man die Frau, in dem man sie bestärkt, eine gute Mutter zu sein, ihr zuhört und für sie da ist. Auch Hilfe im Haushalt ist wichtig. Am wichtigsten ist aber, sich professionelle Hilfe zu holen (Hebamme oder im Krankenhaus).
Vorher an die Zeit danach denken
Es ist eine gute Idee, sich schon vor der Geburt Gedanken über die Erstausstattung für das Baby zu machen, um nach der Geburt gut vorbereitet zu sein. In den ersten Tagen und Wochen kann es hilfreich sein, die wesentlichen Dinge griffbereit zu haben, damit sich frischgebackene Eltern voll und ganz auf ihr Neugeborenes konzentrieren können, ohne sich um organisatorische Fragen sorgen zu müssen. Eine gut durchdachte Basisausstattung hilft dabei, den Start ins Leben mit dem Baby entspannter zu gestalten.
Eine Hebamme ist in dieser Phase eine wertvolle Unterstützung. Sie kann nicht nur mit praktischen Tipps zur Seite stehen, sondern oft auch eine detaillierte Liste an „kleinen Helfern“ geben, die den Alltag nach der Geburt erleichtern. Ihre Erfahrung zeigt, welche Gegenstände wirklich nützlich sind und welche man getrost weglassen kann.
Zu den wichtigsten Dingen der Basisausstattung gehört natürlich die erste Kleidung für das Baby. Dabei sollte auf weiche, hautfreundliche Materialien geachtet werden, die sich leicht an- und ausziehen lassen. Babykleidung in verschiedenen Größen, da Neugeborene schnell wachsen, ist ebenso ratsam. Bodys, Strampler, Mützchen, Socken und eventuell Handschuhe für die kühleren Monate gehören in die Grundausstattung.
Eine Babyautoschale ist unverzichtbar, da sie das sichere Transportmittel für das Baby darstellt, ob auf dem Weg nach Hause aus der Klinik oder bei späteren Fahrten. Hier sollte darauf geachtet werden, dass die Autoschale den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht und korrekt im Auto installiert ist.
Auch ein gut ausgestatteter Wickelplatz ist in den ersten Monaten besonders wichtig. Ein stabiler Wickeltisch mit genügend Stauraum für Windeln, Feuchttücher, Babycremes und Wechselkleidung macht das Wickeln effizienter und bequemer. Hierbei können auch praktische Accessoires wie Wickelauflagen mit abwaschbarer Oberfläche und ein Windeleimer mit Deckel für weniger unangenehme Gerüche sinnvoll sein.
Ein weiteres nützliches Element ist die Babybadewanne. Gerade in den ersten Wochen, wenn das Baby noch sehr klein ist, ist eine eigene Badewanne sicherer und bequemer als ein großes Waschbecken oder eine normale Badewanne. Eine passende Wannenhalterung oder ein rutschfester Einsatz sorgt dafür, dass das Baden sowohl für das Baby als auch für die Eltern stressfreier verläuft. Speziell entwickelte Babybadethermometer helfen, die ideale Wassertemperatur zu halten und Verbrühungen zu vermeiden.
Neben diesen klassischen Gegenständen empfiehlt es sich, bereits eine MMutter-Kind Hausapotheke bereit zu haben. Sie enthält grundlegende Mittel, um kleinere Beschwerden nach der Geburt direkt behandeln zu können. Für das Baby gehören dazu zum Beispiel fiebersenkende Zäpfchen, Nasentropfen oder Heilcremes für wunde Stellen. Für die Mutter können Stilltees, Brustwarzensalben oder auch leichte Schmerzmittel zur schnellen Linderung von Beschwerden hilfreich sein. Hierbei kann die Hebamme ebenfalls beraten und notwendige Empfehlungen aussprechen.
Zusätzlich ist es sinnvoll, einige Dinge für die Pflege der Mutter bereitzuhalten, wie bequeme Kleidung für die Zeit nach der Geburt, Stilleinlagen, Einmal-Slips oder Binden für den Wochenfluss. Ein Stillkissen kann nicht nur beim Stillen unterstützen, sondern auch in der Schwangerschaft für bequemes Liegen sorgen.
Nicht zuletzt kann es hilfreich sein, schon vor der Geburt für eine entspannte Atmosphäre im Zuhause zu sorgen. Ein gemütlicher Sessel oder eine Ecke zum Stillen und Kuscheln mit dem Baby, gedämpftes Licht und eventuell entspannende Musik oder ein Mobile über dem Babybett tragen dazu bei, die ersten gemeinsamen Tage besonders angenehm zu gestalten.
Durch eine gute Vorbereitung und eine wohlüberlegte Basisausstattung wird der Start ins Familienleben einfacher und sorgt dafür, dass Mama und Papa mehr Zeit für ihr Baby haben und den Alltag entspannter meistern können. Die Hebamme gibt hier wertvolle Tipps bzw. auch eine Liste an kleinen Helferlein, die nach der Geburt gute Dienste leisten. Dazu gehören neben einer Grundausstattung erster Babybekleidung auch eine Babyautoschale, Wickeltisch, Babybadewanne und eine Mutter-Kind Hausapotheke.
Männer als Wochenbettmanager
Im Wochenbett sollte die frischgebackene Mutter so viel wie möglich ruhen und sich auf ihre körperliche Erholung sowie die Bindung zu ihrem Baby konzentrieren. Diese besondere Phase ist nicht nur eine Zeit der körperlichen Regeneration, sondern auch des Kennenlernens und Ankommens in der neuen Lebenssituation. Damit dies ungestört und in einem entspannten Umfeld geschehen kann, ist die Unterstützung des Partners von unschätzbarem Wert.
Die Männer dürfen in dieser Zeit zu wahren „Wochenbettmanagern“ werden und übernehmen eine aktive Rolle im Alltag. Sie organisieren nicht nur die Mahlzeiten, sondern kümmern sich auch um den Einkauf frischer und nährstoffreicher Lebensmittel, damit die Mama gut versorgt ist und sich um ihre eigene Ernährung keine Gedanken machen muss. Frisch gekochte, ausgewogene Speisen stärken nicht nur die Mutter, sondern auch den Familienzusammenhalt in dieser besonderen Zeit.
Darüber hinaus fällt auch die Hausarbeit in die Hände des Partners. Ob Wäsche waschen, Staubsaugen oder das Aufräumen – all diese Aufgaben sorgen dafür, dass das Zuhause ein Ort der Ruhe und Geborgenheit bleibt. Gerade in den ersten Wochen sollte sich die Mutter keine Gedanken über den Haushalt machen müssen, sondern sich ganz auf ihre eigene Erholung und die Bedürfnisse des Babys konzentrieren können. Ein aufgeräumtes, sauberes Zuhause trägt maßgeblich zu einem entspannten Wochenbett bei und hilft, Stress zu vermeiden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des „Wochenbettmanagements“ ist die Koordination von Besuchen. So groß die Freude über die Geburt eines neuen Familienmitglieds auch ist, es ist entscheidend, dass Mama und Kind in den ersten Wochen ausreichend Zeit für sich haben. Besuche sollten gut geplant und möglichst sparsam eingesetzt werden, um die nötige Ruhe nicht zu stören. Hier kann der Partner als Vermittler auftreten und den Besucherstrom organisieren, damit sich die Mutter nicht überfordert fühlt und der Tagesablauf nicht durcheinander gerät. Ideal ist es, Besuche auf kurze Zeiten zu beschränken und sicherzustellen, dass sich alle an die Regeln halten, die die Mutter für diese Phase wünscht. Der Fokus liegt darauf, die besondere Zeit ungestört genießen zu können, ohne das Gefühl zu haben, Gastgeber sein zu müssen.
Zusätzlich kann der Partner die emotionale Unterstützung bieten, die in dieser Zeit so wichtig ist. Die Geburt eines Kindes ist ein einschneidendes Erlebnis, das oft mit intensiven Gefühlen und hormonellen Umstellungen verbunden ist. Zuneigung, Geduld und Verständnis helfen der Mutter, sich emotional zu stabilisieren und sich in ihrer neuen Rolle sicher zu fühlen.
Schlussendlich sollte das Wochenbett eine Zeit der Ruhe, Entspannung und Nähe sein. Die Rolle des Partners als Wochenbettmanager ist dabei zentral: Er schafft durch seine Unterstützung den Raum, in dem die Mutter sich erholen und die kostbare Zeit mit dem Neugeborenen in vollen Zügen genießen kann. Wenn die Grundbedürfnisse wie Nahrung, Sauberkeit und Ruhe erfüllt sind, kann sich die Mutter vollkommen auf das Baby und die Entwicklung der intensiven Mutter-Kind-Bindung konzentrieren.
Diese Arbeitsteilung ist nicht nur eine große Erleichterung für die frischgebackene Mama, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit für den Partner, aktiv an dieser neuen Lebensphase teilzuhaben und seinen wichtigen Beitrag für das Familienglück zu leisten.
Hebammentipp
„Diese Zeit am besten schon vor der Geburt gut planen und Wünsche und Bedürfnisse aktiv ansprechen. Ein gemeinsamer Geburtsvorbereitungskurs hilft, sich gut auf die Zeit nach der Geburt einzustellen. Wichtig ist dabei, den Druck möglichst rauszunehmen. Mann und Frau dürfen ehrlich miteinander sein und sowohl Unter- als auch Überforderung ansprechen.“
Kuschelzeit für Mama und Papa
Das Wochenbett ist eine ganz besondere Phase im Leben frischgebackener Eltern. Es ist die Zeit des Kuschelns, des innigen Kontakts und des gegenseitigen Kennenlernens – sowohl zwischen Mutter und Kind als auch zwischen Vater und Kind. Diese Kuschelzeit ist nicht nur für das Baby, sondern auch für die gesamte Familie von großer Bedeutung.
Für die Mutter bedeutet das Kuscheln mit dem Baby eine wunderbare Möglichkeit, ihr Bedürfnis nach Nähe und Zuneigung zu stillen. In den ersten Wochen nach der Geburt ist das Stillen oft nicht nur eine Nahrungsaufnahme, sondern auch ein intimes Erlebnis, das eine tiefere Bindung zwischen Mutter und Kind schafft. Durch den Haut-zu-Haut-Kontakt wird die Ausschüttung von Hormonen wie Oxytocin gefördert, was das Wohlbefinden der Mutter steigert und gleichzeitig eine beruhigende Wirkung auf das Baby hat.
In dieser Phase kann es jedoch vorkommen, dass der frischgebackene Vater sich manchmal außen vor fühlt. Umso wichtiger ist es, dass auch er aktiv in die Kuschelzeit eingebunden wird. Der Vater hat die Möglichkeit, das Baby beim Wickeln, Waschen oder Baden zu betreuen und dabei bewusste Kuschelzeiten einzuplanen. Diese Momente sind nicht nur für das Baby wichtig, um eine sichere Bindung zu entwickeln, sondern stärken auch die Beziehung zwischen Vater und Kind. Wenn der Vater sein Baby sanft hält und ihm beim Baden seine Zuneigung zeigt, entsteht eine starke emotionale Verbindung, die für die Entwicklung des Kindes von großer Bedeutung ist.
Ein weiterer Aspekt, der oft in der Diskussion um das Wochenbett vernachlässigt wird, ist die Sexualität. Nach der Geburt verändert sich der Körper der Frau, und die Auswirkungen der Stillhormone können den Sexualtrieb hemmen. Dies ist ein natürlicher Prozess, der es der Mutter ermöglicht, sich in ihrer neuen Rolle als Mama zu finden, ohne sich zusätzlichen Druck aussetzen zu müssen. Es ist wichtig, dass die Partner offen über ihre Bedürfnisse sprechen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Die Frau darf die Zeit nach der Geburt nutzen, um sich sowohl als Mutter als auch als Ehefrau und Geliebte neu zu definieren. Es ist normal, dass die körperliche Intimität in den Hintergrund rückt, während sich die Eltern auf das neue Leben konzentrieren. Die Kuschelzeit zwischen Vater, Mutter und Kind kann eine Form der Intimität darstellen, die nicht unbedingt sexualisiert ist, sondern vielmehr die emotionale Verbundenheit und das Vertrauen in der Familie fördert.
Es ist hilfreich, wenn beide Partner einfühlsam und geduldig miteinander umgehen. Die Zeit des Wochenbetts ist ideal, um zu reflektieren, was in der Beziehung wichtig ist und wie man sich gegenseitig unterstützen kann. Offene Gespräche über Wünsche, Sorgen und Erwartungen können helfen, die Verbindung zwischen den Partnern zu stärken und Missverständnisse zu klären.
Insgesamt ist die Kuschelzeit im Wochenbett eine wertvolle Gelegenheit für die ganze Familie, sich kennenzulernen und zusammenzuwachsen. Sowohl die Mutter als auch der Vater können durch ihre individuellen und gemeinsamen Kuschelzeiten eine tiefere Bindung zu ihrem Baby aufbauen und gleichzeitig ihre eigene Beziehung stärken. Diese intime Zeit wird zu einer wunderschönen Grundlage für die weitere Familienzeit und schafft Erinnerungen, die ein Leben lang halten.
Schluss mit Perfektionismus
In der aufregenden und manchmal überwältigenden Zeit des Wochenbetts ist es wichtig, sich von dem Druck zu befreien, alles perfekt machen zu müssen. Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“ in der Elternschaft – vielmehr geht es darum, den eigenen Weg zu finden und auf die eigenen Instinkte zu hören. Jeder Tag ist einzigartig, und es ist vollkommen in Ordnung, wenn nicht alles nach Plan verläuft.
Besonders in den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt kann es leicht geschehen, dass sich Mütter in ihrer neuen Rolle verlieren. Oft stehen sie vor der Herausforderung, sich gleichzeitig um das Neugeborene zu kümmern und den eigenen Bedürfnissen weniger Beachtung zu schenken. Das Stillen, Wickeln und Beruhigen des Babys nehmen einen Großteil des Tages in Anspruch, und dabei vergessen viele Frauen, sich selbst auch kleine Freiräume zu gönnen.
Essen, Zähneputzen oder sich einfach nur ein paar Minuten für eine ausgiebige Dusche zu nehmen, erscheinen in dieser Zeit oft wie luxuröse Wünsche, die hintenangestellt werden. Es ist jedoch von großer Bedeutung, dass Mütter nicht nur körperlich, sondern auch emotional auf sich achten. Ein zufriedenes, gesundes und ausgeglichenes Ich ist die Grundlage dafür, dass sie auch für ihr Baby da sein können.
Das Eingeständnis, dass nicht alles perfekt sein muss, ist der erste Schritt in eine entspanntere Elternschaft. Mütter sollten sich erlauben, Fehler zu machen, denn jede Herausforderung bietet die Möglichkeit, zu lernen und zu wachsen. Anstatt sich mit anderen Müttern oder idealisierten Vorstellungen von der perfekten Mutter zu vergleichen, ist es hilfreicher, sich auf das eigene Gefühl zu konzentrieren. Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern hilft auch, eine positive Bindung zum Baby aufzubauen.
Ein gutes Mittel, um den Perfektionismus zu besiegen, ist, sich realistische Ziele zu setzen. Anstatt zu erwarten, dass das Zuhause immer perfekt sauber ist oder dass jeder Moment des Tages perfekt geplant ist, sollten Mütter kleine Erfolge feiern. Vielleicht gelingt es, ein schnelles, aber nahrhaftes Gericht zuzubereiten oder eine kurze Auszeit zum Lesen oder Entspannen einzubauen. Solche kleinen Schritte tragen dazu bei, das Gefühl von Kontrolle und Zufriedenheit zu stärken.
Darüber hinaus ist es wichtig, Unterstützung zu suchen. Ob durch den Partner, Familie oder Freunde – es gibt keinen Grund, alles alleine bewältigen zu müssen. Gemeinsame Mahlzeiten, ein bisschen Hilfe im Haushalt oder einfach jemand, der zuhört, können wahre Wunder wirken und helfen, den Druck zu mindern.
Ein weiterer wertvoller Aspekt ist das gegenseitige Verständnis innerhalb der Partnerschaft. Wenn beide Partner offen über ihre Herausforderungen und Bedürfnisse sprechen, kann ein starkes Unterstützungsnetzwerk innerhalb der Familie entstehen. In solchen Gesprächen wird klar, dass es in Ordnung ist, nicht perfekt zu sein, und dass man in dieser neuen Lebensphase zusammenwachsen kann.
Das Ziel sollte nicht Perfektion, sondern Zufriedenheit und Glück in der neuen Rolle sein. Mütter dürfen sich selbst die Erlaubnis geben, einfach zu sein – mit all ihren Unvollkommenheiten. Das wird nicht nur ihrer eigenen Gesundheit zugutekommen, sondern auch der Beziehung zu ihrem Baby und zu ihrem Partner. Schluss mit dem Perfektionismus! Stattdessen ist es an der Zeit, das authentische, wahre Leben als Familie zu umarmen und jeden Moment – sei er gut oder herausfordernd – als wertvoll zu betrachten.
Diese Lebenseinstellung wird die Grundlage für eine glückliche und gesunde Familienzeit bilden und dazu beitragen, dass die Reise in die Elternschaft zu einer erfüllenden und bereichernden Erfahrung wird.
Hebammentipp
Man darf sich selbst nicht vergessen und vor allem auch Unterstützung von außen annehmen. Sofern man eine Begleitung bei und nach der Geburt durch eine Hebamme wünscht, sollte man sich rechtzeitig vorab darum kümmern. Am besten gleich nach einem positiven Schwangerschaftstest oder spätestens bis zur 12. Schwangerschaftswoche.Auch wichtig: „Mothering the mother“. Nicht nur das Baby, sondern auch die Mama soll gut versorgt werden. Hier darf der Partner unterstützen, aber auch Oma oder die beste Freundin. Egal ob frisch gekochtes Essen vorbeibringen, Geschirrspüler ausräumen oder einfach einmal das Baby ein paar Minuten auf und ab tragen, damit die Frau unter die Dusche kann.“
Unsere Produktempfehlungen
Produkte mit beinhalteten Pflanzenstoffen wie Rosengeranie oder Schafgarbe können in dieser Zeit unterstützend wirken: Beide Pflanzen werden gerne zur Wundheilung, bei Entzündungen und Narben eingesetzt.
Produkttipp: Arnica D 30 unterstützen die Wundheilung nach der Geburt. Mehrmals täglich 3 – 5 Kugerl im Mund zergehen lassen.
- NORD° Mukini Aufbaumittel
Tipp: Auch geeignet für alle Familienmitglieder, die sich müde und ausgelaugt fühlen oder sich von einer Krankheit erholen. - NORD° Kosmetik Straffende Körpercreme mit Mandelöl
Tipp: Gönnen Sie sich regelmäßig – am besten zweimal am Tag – an den Problemzonen eine Pflegeeinheit mit unserer straffenden Zinnkrautcreme. - NORD° Mukini Rückbildungsöl
2 x täglich im Uhrzeigersinn am Unterbauch sanft einmassieren. Genießen Sie dieses Massageritual mindestens zwei Monate lang. - Rose-Teebaum Hydrolat
2 Allrounder, ideal zur Nabelreinigung, bei einem wunden Popo, im Intimbereicht oder auch bei wunden Brustwarzen. - Haemomelis Zäpfchen
wohltuend bei Hämorrhoiden, können den Juckreiz linern und die Gefäßinnenwände stärken. - Baby Bäuchleinöl
Beruhigt den empfindlichen Babybauch und unterstützt mit Anis, Fenchel, Koreander und Kreuzkümmel wohltuend bei Blähungen.