Der bläulich-violett blühende Strauch verwöhnt uns mit seinem herrlichen Duft durch die in den Blüten enthaltenen ätherischen Öle. Lavendel blüht von ca. Juni bis August und kann als Beeteinfassung, entlang von Mauern und Wegen oder bevorzugt an warmen Südwänden gepflanzt werden. Die charakteristischen, silbergrauen Blätter des Lavendelstrauches verleihen der Pflanze einen zusätzlichen Charme.
Im Mittelmeerraum kommen ca. 7 Lavendelarten wild vor. Von gärtnerischen Modifikationen existieren rund 20 Zuchtformen, die sich nicht nur im Gehalt an ätherischem Öl, sondern auch in der Zusammensetzung des Lavendelöls enorm unterscheiden und in erster Linie auf schönes Aussehen der Blüten gezüchtet wurden.
Wirksamkeitsbestimmende Inhaltsstoffe von Lavendel sind das ätherische Öl (mit den Hauptbestandteilen Linalylacetat, Linalool, Campher) sowie Lamiaceen-Gerbstoffe (darunter Rosmarinsäure).
Die Inhaltsstoffe lindern nicht nur Unruhe, Nervosität, Ängste und Anspannung, sondern wirken auch entzündungshemmend, schmerzlindernd und juckreizstillend. Außerdem kann Lavendel unterstützend sein bei Einschlafstörungen, nervösem Reizmagen, nervösen Darmbeschwerden, funktionellen Kreislaufstörungen und Verspannungskopfschmerzen.
Kombinationen mit anderen beruhigend wirkenden Pflanzenstoffen wie Passionsblumenkraut oder Baldrianwurzel können sinnvoll sein. [1]
Auch für die Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern ist Lavendel bestens geeignet. In der Aromatherapie wird ätherisches Lavendelöl zur Beruhigung und Herbeiführung von Gelassenheit (auch in der Geburtshilfe von Hebammen) eingesetzt. In der französischen Volksmedizin werden beispielsweise bei unruhigen Säuglingen und Kleinkindern gebundene Lavendelsträußchen oder Lavendelblütenduftsäckchen in deren Nähe aufgehängt. Vermutlich beruhigt die inhalative Aufnahme.
Lavendel kann getrocknet als Kraut in einer Teemischung getrunken oder als ätherisches Öl in verschiedenen Zubereitungen verwendet werden. Gerade bei Schlafstörungen kann Lavendel gute Dienste leisten, da es die Gedanken klärt und bei mentaler Überforderung Entspannung bringt. Zusammen mit Kamille, Melatonin und anderen Pflanzenwirkstoffen kann Lavendel die Einschlafzeit verkürzen und die Schlafqualität verbessern.
Als eines der wenigen ätherischen Öle kann Lavendel auch pur aufgetragen werden. Bei Insektenstichen, Brandwunden und Quetschungen leistet Lavendel punktuell aufgetragen gute Arbeit.