In diesem Wissensartikel informieren wir über:
- Die wichtigsten Fakten zur Schilddrüse im Überblick
- Was macht die Schilddrüse im Körper?
- Woran erkenne ich, dass mit meiner Schilddrüse etwas nicht in Ordnung ist?
- Warum kann eine Schilddrüsenerkrankung Persönlichkeitsveränderungen auslösen?
- Welche Schilddrüsen-Erkrankungen gibt es?
- Können Männer und Frauen Probleme mit der Schilddrüse haben?
- Ursachen und ganzheitliche Maßnahmen bei Schilddrüsenerkrankungen
Die wichtigsten Fakten zur Schilddrüse im Überblick
Die Schilddrüse ist ein lebensnotwendiges Organ, welches für eine gesunde Funktion unter anderem Jod benötigt. Jodmangel, Entzündungen, Autoimmunerkrankungen und Schilddrüsenkrebs können die Schilddrüse beeinträchtigen. Aber auch eine ungesunde Lebensweise mit ständig andauerndem Stress kann sich ungünstig auswirken und Symptome auslösen. Diese sind allerdings bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen, vor allem im Zusammenhang mit einer Unterfunktion, sehr unspezifisch. Eine Erkrankung wird daher nicht sofort erkannt. Bei einer Überfunktion hingegen sind die Symptome meist heftiger und können daher besser zugeordnet werden. Welche Krankheiten es gibt, welche Ärzte einen Schilddrüsen-Check machen und was man im Alltag für eine gesunde Schilddrüse machen kann, lesen Sie hier in unserem Artikel.
Was macht die Schilddrüse im Körper?
Die Schilddrüse produziert die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), hauptsächlich mittels Spurenelement Jod. Der Körper kann Jod nicht selbst bereitstellen, es muss aus der Nahrung aufgenommen und im Gewebe der Schilddrüse gespeichert werden. Gemeinsam mit speziellen Proteinen werden daraus Schilddrüsenhormone produziert. Diese steuern den Stoffwechsel und somit Energiehaushalt im Körper, die Herzfrequenz, den Wärmehaushalt, die Sauerstoffaufnahme, die Atem- und Darmfunktion sowie das Nerven- und Muskelgewebe. Außerdem steuert die Schilddrüse das körperliche und geistige Wachstum.
Woran erkenne ich, dass mit meiner Schilddrüse etwas nicht in Ordnung ist?
Die Schilddrüse ist sozusagen unser Vitalitätsorgan - sie sorgt dafür, dass alle Organe im Körper mit der notwendigen Energie versorgt sind. Funktioniert das nicht mehr, dann können sich erste Symptome bemerkbar machen. Da eine Unterfunktion viel häufiger auftritt, sind das zu Beginn meist unspezifische Symptome wie etwa Müdigkeit und Erschöpfung, aber auch Hautprobleme (v.a. Hauttrockenheit). Charakteristisch für Hormonmangelerkrankungen ist allerdings, dass in vielen Bereichen Störungen auftreten können. Somit sollte in diesem Zusammenhang entsprechend ganzheitlich untersucht werden.
Warum kann eine Schilddrüsenerkrankung Persönlichkeitsveränderungen auslösen?
Da die Schilddrüse unser Energie- und Vitalorgan ist, sind typische Symptome unter anderem eine negative Auswirkung auf die Stimmungslage sowie Einbußen in der Gesamtenergie des Körpers. Dies hat oftmals depressive Verstimmungen, Antriebslosigkeit, ständige Müdigkeit und eine generelle Disbalance im Nervensystem zur Folge. Die Stoffwechselprozesse können die Stressantwort des Körpers nicht mehr richtig steuern. Man fühlt sich schneller überfordert, reagiert gereizt. All diese Faktoren wirken sich auf die Persönlichkeit mit aus und können dazu führen, dass eine Veränderung in der Persönlichkeit spürbar oder sogar markant auffallend ist.
Coenzym Q10 gilt als einer der wichtigsten Mikronährstoffe in Verbindung mit unserer körpereigenen Energieproduktion. Ebenso wird der Schlafbeere (Ashwagandha) die Eigenschaft zugesprochen, dass sie - neben der generellen Unterstützung von Körper und Geist - auch die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegenüber Stresssituationen positiv beeinflusst. Dafür verantwortlich sind steroidstrukturähnliche Inhaltsstoffe, sogenannte Withanolide. Sie tragen zur Balance des Nervensystems und zur verbesserten Leistungsfähigkeit bei.
Welche Schilddrüsen-Erkrankungen gibt es?
Bei Schilddrüsenerkrankungen wird zwischen Fehlfunktionen der Schilddrüse (Über- oder Unterfunktion) und strukturellen Veränderungen (Größe, Beschaffenheit) unterschieden. Oftmals treten diese beiden Formen gemeinsam auf. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass eine strukturelle Veränderung noch nichts über die Funktion aussagt bzw. umgekehrt. Soll heißen, dass beispielsweise aus einem Schilddrüsenknoten nicht automatisch eine Fehlfunktion resultiert.
- Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
Bei einer Unterfunktion liegt ein Hormonmangel vor, der sämtliche Stoffwechselerkrankungen des Körpers verlangsamt und die Leistungsfähigkeit verringert. Es handelt sich dabei um eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen. Ursache ist meistens Hashimoto-Thyreoiditis, eine immer öfter diagnostizierte Autoimmunerkrankung. Lesen Sie dazu das Interview mit unserem Schilddrüsenexperten Dr. Michael Lehner.
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann eine Schwangerschaft erschweren oder verhindern. Bei einem unerfüllten Kinderwunsch sollte auch die Schilddrüse untersucht werden. Während der Schwangerschaft und Stillzeit hat die Frau außerdem einen vermehrten Jodbedarf.
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- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
Eine übermäßige Produktion der Hormone T3 und T4 führt zu einer Schilddrüsenüberfunktion, welche durch verschiedene Krankheiten ausgelöst werden kann. Hierzu zählen Morbus Basedow, die funktionelle Autonomie sowie in seltenen Fällen die chronische Schilddrüsenentzündung Hashimoto Thyreoiditis.
Morbus Basedow: Der Körper bildet verschiedene Antikörper, die unkontrolliert handeln. Das bedeutet, dass einige Antikörper die hormonbildenden Zellen der Schilddrüse stimulieren und es dadurch zu einer Überfunktion kommt. Andere Antikörper hingegen greifen das Schilddrüsengewebe an und lösen Entzündungsreaktionen aus. Typische Anzeichen sind der Kropf sowie (je nach Stärke der Krankheit) ein ausgeprägtes Hervortreten der Augäpfel. Außerdem kann Morbus Basedow zu weiteren Entzündungen im Körper führen, wie etwa der Muskulatur und des Bindegewebes hinter den Augen.
Typische Symptome können sein: Lichtscheue, Druck- oder Fremdkörpergefühl im Auge, Sehverschlechterung und Doppeltsehen, Gewichtsverlust & Schlafstörungen, Wärmeüberempfindlichkeit & Schweißausbrüche, erhöhter Blutdruck, Haarausfall, häufiger Stuhlgang, Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit bei Frauen, Muskelschwäche, innere Unruhe & Angstzustände, Konzentrationsschwäche
Funktionelle Autonomie: Hierbei produzieren Teile der Schilddrüse unkontrolliert Hormone. Die Hypophyse kann darauf keinen Einfluss nehmen und so kommt es zu einer Schilddrüsenüberfunktion. Vom so genannten „heißen Knoten“ spricht man, wenn Bereiche außerhalb des Knotens weiterhin ganz normal über die Hypophyse gesteuert werden. Beim „kalten Knoten“ hingegen werden nur noch wenige oder gar keine Hormone mehr gebildet. Hier kann es auch häufiger zu einer bösartigen Veränderung und zu Schilddrüsenkrebs kommen.
Mehr Informationen zur Schilddrüsenüberfunktion
- Strukturelle Veränderung / Schilddrüsenkrebs
Von Schilddrüsenkrebs spricht man bei bösartigen Knoten in der Schilddrüse. (Diese treten allerdings seltener auf). Es gibt verschiedene Risikofaktoren, wie beispielsweise radioaktives Jod (sofern man diesem beispielsweise bei Reaktorunfällen eines Atomkraftwerkes ausgesetzt ist). Therapeutische Radiojodtherapien (etwa bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt) spielen aufgrund der niedrigen Dosis keine Rolle.
Folgende Symptome können (allerdings sehr spät) auftreten: Hustenreiz, tastbarer oder sichtbarer Halsknoten, vergrößerte Halslymphknoten, Gefühl eines Kloß im Hals, Heiserkeit und Atemprobleme, Schluckstörungen
- Strukturelle Veränderung Struma (Kropf)
Diese Vergrößerung der Schilddrüse hat großteils mit einem Jodmangel zu tun, dadurch wächst das Organ. Meistens ist die Veränderung gutartig, eine Abklärung ist dennoch wichtig. Je nach Größe und Wuchsrichtung der Drüsenveränderung kann es zu Beschwerden im Körper kommen. Wächst die Schilddrüse in Richtung Luft- & Speiseröhre, sind Atem- oder Schluckbeschwerden möglich. Wächst die Drüse hinter dem Brustbein bis in den Brustkorb, können Herz-Kreislaufsystem und Lunge beeinträchtigt werden. Wird ein Kropf operiert, kann dies in Folge eine Schilddrüsenunterfunktion auslösen.
- Entzündungen der Schilddrüse (Thyreoiditis)
Hier kommt es zu einer Entzündung bzw. Schädigung des Gewebes der Schilddrüse. Dabei gibt es unterschiedliche Formen: Eine akute, subakute und chronische Entzündung.
Eine akute Entzündung geht meist mit einem Berührungsschmerz und grippeähnlichen Symptomen einher und es kann zu einer Schilddrüsenüberfunktion kommen. Eine akute Entzündung wird meist mit Medikamenten behandelt und heilt ohne nachteilige Folgen aus. Eine Unterfunktion ist relativ selten.
Eine subakute Entzündung wird meist mit entzündungshemmenden Mitteln behandelt. Die Entzündungen heilen vollständig aus, können aber eine Unterfunktion der Schilddrüse zur Folge haben.
Die häufigste Form der chronischen Entzündung ist Hashimoto-Thyreoiditis. Bei dieser Autoimmunerkrankung greifen Antikörper die Schilddrüsenzellen an. Lange verläuft diese Erkrankung ohne Beschwerden. Durch eine Zerstörung des Schilddrüsengewebes kann es aber langfristig zu einer Unterfunktion kommen. Daher sind eine rechtzeitige Erkennung und Behandlung wichtig.
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Können Männer und Frauen Probleme mit der Schilddrüse haben?
Grundsätzlich können Schilddrüsenerkrankungen Männer und Frauen treffen. Allerdings sind Frauen um ein Vielfaches häufiger betroffen. Bei Frauen wird Jod nämlich nicht nur von der Schilddrüse benötigt, sondern auch von der weiblichen Brustdrüse, einerseits aufgrund des Wachstums in der Pubertät, später dann im Rahmen einer Schwangerschaft. Somit können bei Frauen schon am Ende der Pubertät Schilddrüsenprobleme auftreten.
Ursachen und ganzheitliche Maßnahmen bei Schilddrüsenerkrankungen
Schilddrüsenerkrankungen können sich aus zwei Faktoren zusammensetzen: andauernde Unterversorgung an Nähr- & Vitalstoffen sowie Überbelastungen im Körper. Bei diesen beiden Faktoren setzen ganzheitliche Behandlungs-, aber auch Vorsorgemaßnahmen an.
- Auf eine vital stoffreiche Ernährung achten: ausreichend Selen, Jod und idealerweise auch basenüberschüssige Ernährung.
- Darmgesundheit für eine gute Aufnahme der Vitalstoffe im Körper: Blähungen, Verstopfungen oder Durchfall weisen auf eine gestörte Nähr- & Vitalstoffaufnahme hin.
- Entgiftung: Schwermetalle und Chemikalien aus Lebensmitteln, Zahnfüllungen usw. können die sensible Schilddrüse beeinflussen. Bei einer Schilddrüsenerkrankung sollten auch diese Faktoren berücksichtigt werden. Vorbeugend sollten möglichst wenig Schadstoffe in den Körper aufgenommen werden.
- Antioxidantien Zink, Selen, Vitamin C, E und B: Ist die Schilddrüse entzündet, werden vom Körper vermehrt freie Radikale zur Unterstützung des Immunsystems aktiviert. Bildet der Organismus jedoch mehr freie Radikale als benötigt (etwa durch zusätzliche Faktoren wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Stress) kann das eine gegenteilige Wirkung zeigen und weitere Entzündungen hervorrufen. Somit sollten ausreichend Antioxidantien aufgenommen werden, um wieder ein Gleichgewicht herzustellen.
- Vitamin D3 senkt entzündungsfördernde Proteine (Zytokine) im Körper.
- Bewegung & Entspannung: Da die Schilddrüse ein sensibles Organ ist, sollten Stressfaktoren reduziert oder vermieden werden. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft unterstützt die körperliche und seelische Balance. Ausgleichende Sportarten wie Tai-Chi oder Yoga tun gut.
- Kontrollierte Jodversorgung: Fast alle Binnenländer sind Jodmangelgebiete. Dementsprechend wird in Österreich jodiertes Salz angeboten. Da allerdings immer mehr Menschen auf eine salzarme Ernährung achten, sollte auf eine ausreichende Jodzufuhr geachtet werden. Im Krankheitsfall ist eine eventuelle Jodzufuhr mit dem behandelnden Arzt zu besprechen bzw. generell kontrolliert einzusetzen.
Coenzym Q10 und dessen Effekte auf die Schilddrüse
Personen mit Hashimoto Thyreoiditis haben häufig auch einen Coenzym Q10-Mangel. Dies ist mitunter meist ein Grund für die häufige Energielosigkeit. Coenzym Q10 ist eine körpereigene Substanz, auch genannt Ubiquinon bzw. in seiner reduzierten Form genannt Ubiquinol. Das Wort stammt von ubiquitär, was bedeutet, dass es überall vorkommt. Der Körper kann es selbst herstellen oder über die Nahrung zuführen. Insbesondere unsere Kraftstoffzellen, die Mitochondrien, produzieren Energie. Dazu wird Coenzym Q10 benötigt. Auch antioxidative Prozesse sind energieabhängig. Gerade bei einer Schilddrüsenfunktionsstörung besteht oxidativer Stress. Hierbei wird sicher verstärkt Coenzym Q10 erbraucht. Deshalb haben Hashimoto Patienten einen höheren Bedarf. Eine Testung des Coenzym Q10-Spiegels ist bei Hashimoto Thyreoiditis durchaus sinnvoll. Bei einem Mangel sollten 100 - 200 mg täglich supplementiert werden.
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Eisenmangel und die Effekte auf die Schilddrüse
Bei der Bildung der Schilddrüsenhormone nimmt auch der Mineralstoff Eisen eine bedeutende Rolle ein. Eisen erhöht das Sauerstoffangebot und verbessert die Energieleistung des Körpers. Bei Eisenmangel kann weniger Jod in die Schilddrüsenhormone eingebaut werden. Dies wiederum führt zu einem Abfall der freien Schilddrüsenhormone. Symptome wie Müdigkeit, Infektanfälligkeit, Haarausfall und Depression werden verstärkt.
Welchen Arzt soll ich bei Schilddrüsenproblemen aufsuchen?
Meist ist der Hausarzt die erste Anlaufstelle bzw. wird im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung auch der TSH Wert sowie möglicherweise auch die Schilddrüsenhormone T3 und T4 gecheckt. Bei Frauen kann die Anlaufstelle auch der behandelnde Frauenarzt sein, da die Schilddrüsenhormone und der weibliche Zyklus eng zusammenwirken.
- Hausarzt oder Gynäkologe: erster Ansprechpartner, Abtasten Schilddrüse (Hausarzt) und Blutabnahme. Einleitung weiterer Schritte und Überweisung zum Facharzt.
- Nuklearmediziner / Schilddrüsenexperte: Strukturbeurteilung der Schilddrüse mittels Ultraschall sowie ggf. weitere Spezialuntersuchungen und individuell abgestimmte Behandlung.