In diesem Wissensartikel informieren wir:
- Warum überhaupt auf etwas verzichten?
- Warum Leberfasten? Und was bitte ist eine nichtalkoholische Fettleber?
- So funktioniert Leberfasten
- Ist Leberfasten alltagstauglich?
- Sanfte Methoden zur Entlastung
- Nach dem Fasten: Umstieg in den Alltag
- Allgemeines zu Entschlacken und Entgiften
- Buchempfehlungen
Unsere Leber (griech.: Hepar) befindet sich im rechten Oberbrauch unter dem Rippenbogen. Mit einem Gewicht von etwa 1,5 kg besteht sie aus über 300 Milliarden Zellen. Sie dient uns nicht nur als Filter- und Entgiftungsorgan im Körper, sondern übernimmt auch zahlreiche weitere Funktionen:
- Ab- und Umbau von Stoffwechselprodukten
- Herstellung von Cholesterin und Gallensäure
- Speicherung von Fett, Kohlenhydraten, Vitaminen und Eisen
- Filter- und Entgiftungsfunktion
- Unterstützung des Immunsystems
- Beteiligung an der Blutzuckerkontrolle
- Herstellung und Abbau von Hormonen und wichtigen Eiweißen
Warum überhaupt auf etwas verzichten?
Das kann verschiedene Beweggründe haben: Unwohlsein, Symptome aus andauernder Stressbelastung, verschiedenste Krankheitsbilder oder einfach, weil man mit einer Fastenkur in ein bewussteres Leben starten möchte. Einige Menschen fasten, um Gewicht zu reduzieren oder ihr Essverhalten bewusst zu reflektieren. Andere sehen darin die Möglichkeit, Abstand vom Alltag zu bekommen und sich bewusst auf sich selbst zu konzentrieren. Verschiedenste Studien zeigen außerdem, dass Fasten nicht nur verjüngend und regenerierend wirkt, sondern vielerlei Effekte haben kann.
Fasten löst im Körper verschiedenste biochemische Reaktionen aus, von Reinigungsmechanismen bis hin zur nachweislichen Hemmung von Entzündungen und zur Regulation bei zu hohem Blutdruck.
Experten-Tipp
Mag. pharm. Andrea Spaeth, Pharmazeutin, Nährstoffberaterin und Expertin für Darmgesundheit rät: „Ich empfehle eine individuelle Betrachtung der körperlichen Konstitution. Nicht jeder Mensch muss fasten und zu viele Entgiftungsmaßnahmen auf einmal sind nicht zielführend. In der Apotheke oder beim Arzt kann man sich ausführlich beraten lassen.“
Warum Leberfasten? Und was bitte ist eine nichtalkoholische Fettleber?
Wie in der Einleitung angeführt, ist die Leber das größte Stoffwechselorgan und unser wichtigstes Entgiftungsorgan im Körper. Die Leber bildet nicht nur die für die Verdauung wichtige Gallenflüssigkeit, sondern ist auch in die wichtigsten Stoffwechselvorgänge zur Energiegewinnung im Körper eingebunden.
Wann braucht die Leber eine Entlastung? Es gibt mehrere Gründe, die für eine Leberfastenkur sprechen. Das sind zum einen Beschwerden, die auf eine Entgiftungsproblematik hindeuten: Nachtschweiß gepaart mit schlechtem Schlaf, ständige Müdigkeit und Abgeschlagenheit oder auch Hautausschläge. Selten sind Schmerzen im rechten Oberbauch zu spüren. Wer häufiger unter derartigen Symptomen leidet, sollte einmal die Leber in Betracht ziehen.
Es gibt auch organische Ursachen, wie beispielsweise eine diagnostizierte nichtalkoholische Fettleber, die für eine Leberfastenkur sprechen. Diese wird meist im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung festgestellt, denn dabei werden verschiedene Blutwerte untersucht: Gamma-GT, GOT, GPT (ALT). Trotz kranker Leber (beispielsweise Fettleber) können diese Werte allerdings unauffällig sein. Daher sollten zusätzlich Cholesterinwert und Triglyceride sowie zusätzlich Zuckerwerte gemessen werden.
Hinweis: Eine nichtalkoholische Fettleber (Non-Alkoholic Fatty Liver Disease = NAFLD) – sprich eine verfettete und vergrößerte Leber – hat nichts mit übermäßigem Alkoholgenuss oder Viruserkrankungen zu tun. Die Hauptursache für eine nichtalkoholische Fettleber ist eine Überernährung bei gleichzeitigem Bewegungsmangel - also unser Lebensstil!
Früher gingen die Menschen harter körperlicher Arbeit nach und hatten dabei einen hohen Kalorienverbrauch. Kohlenhydratreiche Kost lieferte ihnen den dafür benötigten "Kraftstoff". Heute - wo wir in unserer "bequemen Umwelt" vorwiegend sitzenden Tätigkeiten nachgehen - werden die Kalorien aus Kohlenhydratquellen wie Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Müsli und Süßem nur noch unzureichend verbrannt. Die Leber verfettet bzw. wird größer, wenn der Körper mit der Zufuhr von Fruchtzucker bzw. Kohlenhydraten überlastet ist.
Zunächst fordert der Körper Muskulatur und Leber auf, den Zucker noch aufzunehmen - mit erhöhter Insulinausschüttung. Diese beiden wehren sich jedoch mit der Zeit und werden Insulin-resistent. Nun wandelt die Leber die Kohlenhydrate in Fett um und gibt sie an das Blut ab. Das Ergebnis: Fettdepots an Hüften und Bauch. Doch auch das Fettgewebe streikt irgendwann und wird insulinresistent. Damit verschärft sich die Situation - die Leber versucht, das Problem zu lösen, das Fett wird nun in Form von Fetttröpfchen in der Leber gespeichert. Der überschüssige (Frucht-)Zucker wird nicht mehr abgebaut, sondern in Fettsäuren umgewandelt. Die Leber verfettet zusehends - dann spricht man von einer Fettleber (NAFLD). Das kann übrigens auch bei schlanken Menschen passieren. In Österreich sind laut aktuellen Studien rund 40 Prozent der Menschen von NAFL betroffen, Tendenz steigend.
So funktioniert Leberfasten
Eine kurzfristig starke Verringerung der Kalorienzufuhr hat sich als einfache und äußerst effektive Methode zur Entfettung der Leber erwiesen. Das Prinzip, welches hier dahintersteckt: Bei jeder plötzlichen starken Kalorieneinschränkung muss der Körper auf seine Reserven zurückgreifen. Der Leber geht es stets zuerst "an den Kragen". Ihr Fett wird nach und nach abgebaut und verbrannt. Verbesserungen des Blutzucker- und Fettstoffwechsels gehen mit dieser Entfettung der Leber einher. In anderen Organen - wie beispielsweise der Bauchspeicheldrüse - werden Fetteinlagerungen dann folglich meist mit etwas Verzögerung abgebaut.
Im Rahmen einer Entfettung der Leber durch diesbezüglich bewusste Ernährung gilt es zu beachten:
- maximal 1.000 kcal pro Tag über einen Zeitraum von 2 Wochen
- Vorsicht: ein Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen und Mikronährstoffen muss hierbei verhindert werden.
- auf die Kombination der Nahrungsmittel und deren richtige Zusammensetzung achten
- ausreichend hochwertiges Eiweiß, damit der Körper nicht auf das Eiweiß von Muskeln zurückgreift und diese abbaut
- wenig Kohlenhydrate
- eine hohe Qualität von Fetten in Form von langkettigen Omega-3-Fettsäuren
Bei einer medizinisch begleiteten Leberfastenkur wird über einen Zeitraum von zwei bis drei Wochen durch spezielle Eiweißshakes der Insulinspiegel niedrig gehalten. Dadurch kann der Fettabbau in der Leber optimal gefördert werden. Die Shakes ersetzen alle drei Mahlzeiten des Tages, bei zwei Mahlzeiten ist zusätzlich Gemüse (gedünstet, als Salat) bis zu maximal 200 Kalorien erlaubt. Dazu sollte man viel trinken (Wasser, ungesüßte Kräutertees), um die Ausscheidung zu fördern und den Darm zu aktivieren.
Moderate Bewegung in der frischen Luft kann die Entgiftung zusätzlich unterstützen und einem trägen Darm vorbeugen. Zusätzlich kann man den Darm durch die Beigabe von Probiotika sanft unterstützen. Wer auf eine gründliche Darmreinigung etwa mit Bittersalz setzt, sollte unbedingt im Anschluss seine Darmflora mit gesunden Darmbakterien wieder aufbauen.
Ist Leberfasten alltagstauglich?
Viele Menschen bemerken in den ersten Tagen Leistungseinbußen. Daher ist es ratsam, nicht gerade die stressigste Phase für eine Leberfastenkur auszuwählen. Der Körper braucht eine gewisse Zeit für die Umstellung, auch andere Systeme müssen sich anpassen und die Verdauung muss sich umgewöhnen. Idealerweise startet man eine Leberfastenkur also vor dem Wochenende und nicht unbedingt in einer Woche mit vielen Terminen oder Einladungen.
Manche Menschen schaffen aus den unterschiedlichsten Gründen keine komplette Fastenkur, möchten den Körper aber trotzdem reinigen und entgiften. Dann gibt es sanftere und trotzdem wohltuende Alternativen. Diese sind auch hervorragend als Einstieg in ein bewussteres Leben geeignet und fallen meist nicht so schwer.
Sanfte Methoden zur Entlastung
Vor einer geplanten Entlastungszeit oder Umstellung sollte man einmal komplett seinen Alltag durchdenken und seine Ernährungssituation erfassen. Wie sehen die Essgewohnheiten aus, wird ausreichend Eiweiß (aus Gemüse- und auch Fleischquellen) aufgenommen oder dominieren Kohlenhydrate? Wie sieht generell die Nährstoffversorgung aus bzw. wie ist das Wohlbefinden aktuell?
Wer hier Optimierungsbedarf erkennt, kann eine sanfte Form des Leberfastens als Einstieg in ein bewussteres Leben wählen. Dabei setzt man auf Pflanzenkraft zur Unterstützung, wie etwa durch Mariendistel, Löwenzahn oder Schafgarbe. Eine spezielle Kombination (hier beraten wiederum Arzt oder Apotheker) wird zwei bis drei Wochen kurmäßig und somit höher dosiert eingenommen und anschließend auf Erhaltungsdosis umgestellt. Sofern vor Beginn der Entlastung die Leberwerte gemessen wurden, macht ein neuerlicher Check nach etwa drei Monaten Sinn.
Nach dem Fasten: Umstieg in den Alltag
Egal für welche Version der Reinigung man sich entschieden hat, wichtig ist eine gute Umstellung und bestmögliche Integration eines bewussten Lebensstils in den Alltag. Mit folgenden Empfehlungen unterstützt man nicht nur die Leber, sondern sorgt generell für mehr Wohlbefinden im Alltag:
- Trinkmenge (Wasser, ungesüßte Kräutertees) erhöhen.
- Viel Gemüse, pflanzliche und tierische Eiweißquellen in den Speiseplan einbauen.
- Bitterstoffe erhöhen und damit auch Heißhungerattacken reduzieren: Gute Gute Bitterstoff sind Löwenzahn, Petersilie, Schafgarbe, Rucola, Radicchio, Zuckerhut, Endivie, Ingwer und Kurkuma.
- Zucker und Kohlenhydrate reduzieren (auch Fruchtzucker zählt dazu und sollte nur ausgewählt konsumiert werden).
- Regelmäßig entgiften: Abhängig vom Lebenswandel (und dazu zählen neben der Ernährung auch Faktoren wie Stress Alkohol, familiäre Vorbelastung) tut eine regelmäßige Entlastung gut. Das muss nicht zwingend eine Kur einmal jährlich sein. Auch Entlastungstage zwischendurch können zu mehr Wohlbefinden führen.
Experten-Tipp
Vorsicht im Alltag vor verstecktem Fruchtzucker, wie etwa in vermeintlich „gesunden“ Smoothies. Besonders jene auf Fruchtbasis haben einen hohen Fruchtzuckeranteil und sollten ausgewählt konsumiert werden. Vor allem mehrmals am Tag genossen, wird dadurch die Leber unnötig belastet.
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Allgemeines zu Entschlacken und Entgiften
Entschlacken und Entgiften des Körpers sind zwei Vorgänge, die für die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden von großer Bedeutung sind. In unserer modernen Welt ist der Organismus einer Vielzahl von Giftstoffen und Schadstoffen ausgesetzt, sei es durch die Luft, die wir atmen, die Lebensmittel, die wir konsumieren oder die Umwelt, in der wir leben. Daher ist es wichtig, regelmäßig den Körper zu entgiften und von diesen Stoffen zu befreien.
Der Begriff "Entschlacken" stammt aus der naturheilkundlichen Tradition und bezieht sich auf die Entfernung von Schlacken oder Stoffwechselendprodukten, die sich im Körper ansammeln können. Diese Ansammlungen können zu einer Beeinträchtigung der Organe und Systeme führen und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen. Beim Entschlackungsprozess werden diese Schlacken durch verschiedene Methoden wie Fasten, spezielle Diäten oder die Einnahme bestimmter natürlicher Präparate aus dem Körper ausgeschieden.
Der Entgiftungsprozess hingegen bezieht sich auf die Beseitigung von Giftstoffen, die in den Körper gelangen können, sei es durch schädliche Umweltfaktoren, schlechte Ernährungsgewohnheiten oder den Konsum von Alkohol und anderen Drogen. Diese Giftstoffe können das Immunsystem schwächen, den Stoffwechsel beeinflussen und die Funktion der Organe beeinträchtigen. Eine Entgiftung des Körpers kann durch eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, den Verzicht auf schädliche Substanzen sowie die Unterstützung durch entgiftende Tees oder Präparate erfolgen.
Entschlacken und Entgiften des Körpers haben viele positive Effekte auf die Gesundheit. Neben der Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens können diese Prozesse auch zu einer Steigerung der Energie, einem klareren Denkvermögen, einer gesunden Haut und einem gestärkten Immunsystem führen. Indem wir unseren Körper von Schadstoffen und Giftstoffen befreien, schaffen wir die Voraussetzungen für ein gesundes und ausgeglichenes Leben.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Prozess des Entschlackens und Entgiftens des Körpers individuell unterschiedlich sein kann und dass eine Beratung durch einen Arzt oder Heilpraktiker empfohlen ist, um sicherzustellen, dass die gewählte Methode richtig für den eigenen Körper ist. Es ist auch wichtig, diese Prozesse nicht als kurzfristige Lösung zu betrachten, sondern als Teil eines gesunden Lebensstils, der eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und den Verzicht auf schädliche Substanzen beinhaltet.
Insgesamt ist die Entschlackung und Entgiftung des Körpers ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gesunden Leben. Indem wir unserem Körper helfen, sich von Giftstoffen zu befreien und wieder ins Gleichgewicht zu kommen, können wir ein höheres Maß an Gesundheit und Wohlbefinden erreichen.
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