In diesem Wissensartikel informieren wir über:
- Wie funktioniert der Darm: Die wichtigsten Fakten
- Wo passiert was? Der Darm im Überblick.
- Der Darm als Eintrittspforte für Krankheiten: Leaky-Gut-Syndrom
- Unangenehm, aber häufig: Durchfall, Verstopfung, Reizdarm
- Gesundheitsvorsorge fängt im Darm an: Ab wann ist sie sinnvoll?
- Wie bleibt der Darm gesund? Therapiemöglichkeiten für einen gesunden Darm
Der Darm - das Zentrum unserer Gesundheit - ist unser größtes inneres Organ im Körper. Billionen von Bakterien - auch Darmflora bzw. Mikrobiom genannt - sorgen dafür, dass es uns gut geht. Der Darm ist ein Hochleistungsmotor, kann aber auch ganz schön sensibel sein und ist für viele Abläufe im Körper verantwortlich. Ein gesunder Darm kann unser Wohlbefinden erhöhen und ebenso unsere Abwehrkräfte unterstützen.
Wie funktioniert der Darm: Die wichtigsten Fakten
Seit ein paar Jahren rückt der Darm auch verstärkt in den Fokus der medizinischen Forschung und wird immer häufiger als bedeutendes Gesundheitsorgan für unseren Körper entdeckt. Ein Blick auf die wichtigsten Zahlen und Fakten hilft uns, den Darm noch besser zu verstehen.
- Der Darm ist ein gewundener Schlauch mit einer Länge von sechs bis acht Metern und ist somit das längste Organ des Menschen.
- Unser Verdauungskanal hat eine Oberfläche von rund 250 bis 300 Quadratmetern, damit wir möglichst viele Nährstoffe aufnehmen können.
- Während eines Menschenlebens durchlaufen den Magen-Darm-Trakt etwa 30 Tonnen feste Speisen und 50.000 Liter Flüssigkeit.
- Rund 100 Billionen Bakterien arbeiten und wirken im Darm, damit wir gesund bleiben.
- Der Darm besteht aus drei Schutzebenen: Darmflora, Darmschleimhaut und Immunsystem.
- Rund 80 Prozent der Immunzellen sitzen im Darm, er ist somit unser größtes Immunorgan.
- Glücksfaktor Darm: Rund 90 Prozent des Glückshormons Serotonin werden im Darm gebildet.
- Im Darm sitzt unser Nervenkostüm, denn in der Darmwand befinden sich mehr Nervenzellen als im Rückenmark, etwa 100 Millionen.
- Gefühle entstehen im Darm: Der Darm ist über die Darm-Hirn-Achse direkt mit dem Gehirn verbunden. Dabei gehen rund 90 Prozent aller Informationen von unten nach oben. Hunger, Sättigung, Schmerz oder andere Unregelmäßigkeiten werden über die Bauch-Hirn-Achse kommuniziert.
- Bauchgehirn: Alle Botenstoffe des Gehirns finden sich auch im Bauchhirn wieder.
Damit wird auch recht schnell klar, woher die sprichwörtlichen „Schmetterlinge im Bauch“ oder auch ein „ungutes Bauchgefühl“ kommen und warum Stress und Angst zu Bauchschmerzen oder Verdauungsproblemen führen können. Der Darm ist also - neben seiner Aufgabe der Nahrungsmittelverdauung - mit vielen weiteren Tätigkeiten beschäftigt. Im Darm werden Hormone produziert, hier passiert die Abwehr von Krankheitserregern und die Aufnahme und Abgabe von Wasser.
Wo passiert was? Der Darm im Überblick.
Der Dünndarm schließt direkt an den Magenausgang an und seine innere Wand ist wie eine Ziehharmonika gefaltet. Hier werden Nahrungsbestandteile mithilfe von Enzymen zerlegt und zwar in Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette in ihre Einzelteile (Zucker, Aminosäuren und Fettsäuren). Als Unterstützer wirken Gallenflüssigkeit und Darmsekret.
Die Darmwand des Dünndarms hat hier wichtige Aufgaben: Sie nimmt Vitamine, Salze und weitere Nährstoffe aus der Nahrung auf und transportiert diese über das Blut in die Organe des Körpers. Außerdem werden verschiedene Hormone hergestellt, die für die Produktion von Galle und Bauchspeicheldrüsensaft zuständig sind und im Gehirn ein Sättigungsgefühl auslösen.
Der Dickdarm verbindet den Dünndarm mit dem After und führt über den rechten Unterbauch. Hier wird dem recht flüssigen Nahrungsbrei Wasser mit Salzen entzogen und der restliche Darminhalt als Stuhl über die Dickdarm-Muskulatur in Richtung Darmausgang transportiert. Im Dickdarm werden mithilfe der Darmflora Vitamine aufgenommen und produziert, wie etwa Vitamin B und K. Die Darmflora sorgt außerdem dafür, dass sich keine schädlichen Bakterien im Darm ansiedeln oder sich vermehren. Sie bildet eine Barriere gegen die Einnistung krankheitserregender Keime und spielt dadurch eine Schlüsselrolle für unser Immunsystem.
Der Darm als Eintrittspforte für Krankheiten: Leaky-Gut-Syndrom
Eine schlechte und einseitige Ernährung ist nicht förderlich für unsere Gesundheit. Speziell zu viele raffinierte Kohlenhydrate, aber auch Omega-6-Fettsäuren (aus tierischen Produkten aus Massentierhaltung oder minderwertigen Pflanzenölen, die in vielen Fertigprodukten zum Einsatz kommen) können bei vielen Menschen zu entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen führen. Das sogenannte Leaky-Gut-Syndrom (löchriger Darm) ist eine davon. Aber was passiert dabei genau?
Eine entzündungsfördernde Ernährung, andauernde Medikamenteneinnahme oder auch permanenter Stress greifen den Darm an und machen die Darmwand durchlässig. Dadurch können schädliche Stoffe in den Körper eindringen und im nächsten Schritt Entzündungen, Allergien und Unverträglichkeiten fördern. Das Immunsystem fängt an, diese schädlichen Stoffe zu bekämpfen. Wenn allerdings andauernd schädliche Stoffe durch die Darmwand eintreten, kann das Immunsystem „gute“ und „schlechte“ Darmbakterien irgendwann nicht mehr voneinander unterscheiden und bekämpft beide. Ein löchriger Darm kann somit auch zur Entstehung von Autoimmunerkrankungen, wie Rheuma, Hashimoto, Reizdarm und weitere chronische Erkrankungen beitragen.
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Unangenehm, aber häufig: Durchfall, Verstopfung, Reizdarm
Jede 5. Person leidet in Österreich im Durchschnitt einmal an einem Reizdarm, Frauen sind meist doppelt so häufig betroffen. Man kann also schon fast von einem Zivilisationsleiden sprechen. Häufig geht ein Reizdarm mit Durchfall oder Verstopfung einher, auch Blähungen und Bauchschmerzen treten auf. Die Ursachen können unterschiedlich sein.
Bei Verstopfungen oder Durchfall ist meistens die Darmtätigkeit gestört, die Darmmuskelbewegungen funktionieren nicht richtig oder die Aufnahme von Wasser und Salzen im Dickdarm ist beeinträchtigt. Auch kann eine gestörte Barrierefunktion oder erhöhte Immunabwehr der Darmschleimhaut vorliegen.
Bauchschmerzen entstehen durch eine gereizte Darmschleimhaut oder durch Kontraktionen der Darmmuskulatur durch eine gedehnte Darmwand. Ebenso können eine Infektion des Magen-Darm-Trakts, eine gestörte Darmflora oder Stress Verursacher sein. Besonders der letzte Punkt wird häufig unterschätzt. Doch akuter Stress kann die Magensaftproduktion und die Darmbewegungen erhöhen sowie die Immunreaktion im Darm verändern. Eine vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen kann die Zusammensetzung der Darmbakterien verändern und einen Rückgang nützlicher Darmbakterien fördern. Stress kann somit Darmprobleme verursachen, Darmprobleme wiederum verursachen Stress. Ein Teufelskreis, der nicht zu unterschätzen ist.
Wichtig ist also immer eine ganzheitliche Betrachtung der Lebensumstände und auch, dass die Signale des Körpers ernst genommen werden.
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Gesundheitsvorsorge fängt im Darm an: Ab wann ist sie sinnvoll?
Bei einer Darmspiegelung (Koloskopie) wird der Darm auf Polypen oder sonstige verdächtige Veränderungen untersucht. Die Schleimhaut des Dickdarms wird genau angesehen und es können dabei chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Polypen, aber auch Krebsvorstufen und Karzinome (Krebs) diagnostiziert werden. Polypen können bei dieser Untersuchung auch gleich entfernt werden.
Grundsätzlich ist eine Darmuntersuchung mittels Darmspiegelung zur Darmkrebsfrüherkennung bei Männern ab 50 Jahren, bei Frauen ab 55 Jahren im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung vorgesehen. Bei unauffälligem Befund wird sie im Normalfall alle 10 Jahre wiederholt.
Ein Stuhltest kann jährlich im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung gemacht werden. Bei vorliegenden Beschwerden kann eine Darmspiegelung schon früher sinnvoll sein, etwa bei chronischem Durchfall oder Verstopfung, bei unspezifischen Verdauungsproblemen oder bei familiären Vorbelastungen.
Extra-Tipp: Eine gesunde Darmschleimhaut benötigt ausreichend Mikronährstoffe, besonders Vitamin A, B2, B3 und Biotin. Eine gute Versorgung bzw. regelmäßiger Check - insbesondere bei Darmbeschwerden - ist wichtig.
Wie bleibt der Darm gesund? Therapiemöglichkeiten für einen gesunden Darm
Die Grundlage unserer Gesundheit bzw. unseres Wohlbefindens wird im Darm geschaffen. Daher ist es wichtig, den Darm auch gut zu unterstützen. Durch falsche bzw. einseitige Essgewohnheiten, aber auch andauerndem Stressaufkommen und zu wenig Bewegung ist der Darm ganz schön gefordert. Eine sanfte Darmreinigung kann schädliche Giftstoffe, die bereits im Darm entstehen, entfernen. Die Darmflora kann dadurch wichtige Nährstoffe wieder verbessert aufnehmen.
Sanfte Darmsanierung mit einer Colon-Hydro-Therapie
Die Colon-Hydro-Therapie stellt eine Weiterentwicklung des klassischen Einlaufs dar. Mit einem speziellen Darmspülgerät wird der Dickdarm sanft gereinigt. Im Unterschied zum normalen Einlauf wird das Wasser mit dem gelösten Darminhalt auch wieder abgeleitet. Einlaufende und austreibende Phasen wechseln sich ab und es handelt sich um eine geruchsfreie und saubere Behandlung, die meist recht angenehm und auch entspannend empfunden wird. Mehrere Spülgänge mit warmem Wasser sorgen dafür, dass der Darm auf sanfte Weise entspannt und beim Ausleiten von Stoffwechselendprodukten unterstützt wird. Eine sanfte Bauchdeckenmassage durch den Therapeuten kann die Behandlung zusätzlich unterstützen und wird von Patienten als wohltuend empfunden.
Wann ist eine Colon-Hydro-Therapie sinnvoll?
Bei Blähungen, Durchfall, Verstopfung, vermehrte Infektanfälligkeit, andauernder Müdigkeit oder generell Beschwerden, die auf eine geschwächte Darmflora hinweisen, kann eine sanfte Darmsanierung wohltuend sein. Diese ersetzt selbstverständlich keine bewusste und ausgewogene Lebensweise, kann aber den Start in diese unterstützen. Auch nach einer längeren Antibiotika-Einnahme kann eine Darmreinigung guttun. Wichtig ist der anschließende Wiederaufbau einer gesunden Darmflora mithilfe von Pro- und Präbiotika. Diese helfen, nützliche Bakterien wieder im Darm anzusiedeln und enthalten außerdem lebende Mikroorganismen, welche wichtig für eine funktionierende Darmflora sind.
Wohlbefinden fängt bei einem gesunden Darm an.
Wie kann man den Darm bestmöglich unterstützen, damit er gesund bleibt?
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Regelmäßige Bewegung hält den Darm fit.
Sanftes Ausdauertraining fördert die Durchblutung des Darms und einen rascheren Weitertransport der Nahrungsmittel. Das bedeutet, dass schädliche Stoffe möglichst kurz im Darm bleiben. Sportliche Aktivitäten wirken außerdem positiv auf die Darmflora. -
Öfter mal auf volle Pflanzenkraft setzen.
Eine Ernährung mit viel tierischem Eiweiß kann zu Verklebungen an den Darmwänden führen, an die sich schädliche Keime anlagern können. Damit das nicht passiert, sollten wir auf eine ausgewogene Essensweise achten. Der Darm mag eine ballaststoffreiche, pflanzliche und möglichst unverarbeitete Ernährung. Das bedeutet, dass zum Beispiel raffinierte Kohlenhydrate möglichst selten auf dem Speiseplan stehen sollten. Auch Gluten (vor allem in Getreide, auch in Vollkorngetreide vorhanden) sind mit Vorsicht zu genießen, da viele Menschen empfindlich darauf reagieren. Glutenfrei sind beispielsweise Buchweizen oder Hirse. -
Zucker reduzieren, Fertigprodukte meiden.
Zucker fördert die Vermehrung nicht optimaler Bakterien und Pilzarten im Darm, Fertigprodukte schwächen aufgrund vieler Zusatzstoffe die Darmflora. -
Unser Darm liebt Ballaststoffe und Bitterstoffe.
Haferkleie, Leinsamen, Hülsenfrüchte, abwechslungsreiche Obst- & Gemüsesorten sollten täglich in den Speiseplan eingebaut werden. Bitterstoff reiche Pflanzen wie Mariendistel oder Artischocke können bei der Verdauung unterstützen. -
Ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen.
Vitamin A, B2, B3 und Biotin sind wichtig für die Schleimhäute und somit auch für eine gesunde Darmschleimhaut. Außerdem sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Folsäure, Vitamin D, Calcium, Eisen und Zink geachtet werden.