Die Melisse ist eine nach Zitronen duftende Staude, die durch ihre gezackten und stark geäderten Blätter leicht erkennbar ist. Die frischen Blätter der Melisse duften schon beim Darüberstreichen mit der Hand mehr oder weniger intensiv. Besonders nach dem Zerreiben verströmen die Blätter einen intensiven Duft, daher auch der Name "Zitronenmelisse".
Die Heimat der Melisse ist das östliche Mittelmeergebiet und Kleinasien. Sie wird aber seit Langem in Europa und weltweit in gemäßigten und warmen Zonen kultiviert. Anbaugebiete finden sich zB. in Osteuropa, Spanien, Südfrankreich, Deutschland und auch Österreich.
Die Melisse ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit einer Wuchshöhe von 30 - 80 cm, die über 20 Jahre alt werden kann. Ihre langgestielten, eiförmigen Blätter besitzen einen grobkerbig-gesägten Rand. Die Lippenblüten sind etwa 1 cm lang, zu Beginn der Blüte schwach gelb, später weiß bis rötlich.
Melissenblätter werden meist in frisch gepflückter Form als Küchengewürz, zum Aromatisieren von Getränken, Salaten und Kompotten, für die Bereitung von Sirupen zum Verdünnen, als Zusatz zu Kräuterlikören und vielem mehr angewendet.
Das ätherische Öl der Pflanze enthält eine komplexe Mischung wertvoller Inhaltsstoffe. Allerdings variieren sowohl der Gehalt an ätherischem Öl als auch die Zusammensetzung je nach Standort, Klima, Ernte, Lagerung, etc.
Die Inhaltsstoffe der Melisse unterstützen einen ausgleichenden und krampflösenden Effekt - so kann die Pflanze bei nervösem Magen aber auch bei starker nervlicher Belastung eingesetzt werden. Bei Unruhe oder Einschlafstörungen sowie zur generellen Entspannung hat sich die Melisse ebenfalls sehr gut bewährt. Sie wird aber auch bei nervösen Herzbeschwerden, funktioneller Kreislaufschwäche und bei Erkältungen empfohlen.
Die Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe macht auch eine Anwendung auf der Haut sinnvoll. Besonders Fieberblasen reagieren schnell auf das ätherische Öl und die Gerbstoffe der Melisse. Bei rechtzeitiger Anwendung eines Melissenextraktes kann die explosionsartige Vermehrung gestoppt und/oder die Abheilzeit verkürzt werden. Auch werden Bäder mit Melisse bei Hautentzündungen empfohlen.
Ätherisches Melissen-Öl hat auch antivirale Eigenschaften, ist jedoch sehr teuer und wird meist durch ähnlich zusammengesetzte ätherische Öle ersetzt. Kombinationen mit anderen Pflanzenextrakten wie Baldrianwurzel oder Passionsblumenkraut können sinnvoll sein. In Teemischungen findet man die Melisse vor allem mit Kümmel, Kamille, Fenchel, Passionsblume, Lavendel, etc.