In diesem Wissensartikel informieren wir über:
Eine Depression ist eine psychische Erkrankung. Die Ursachen dieser Störung sind komplex und bis heute nicht ganz entschlüsselt. Man geht davon aus, dass genetische Veranlagung ebenso eine Rolle spielt wie soziale und psychische Belastungen in der Lebensgeschichte.
Definition des Begriffes "Depression"
Depressive Zustände kommen in jedem Lebensalter vor, wobei Frauen etwa doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Eine schnelle Diagnose ist für den Therapieerfolg sehr wichtig, wird aber oftmals aufgrund des vielschichtigen Erscheinungsbildes erschwert. Zur Definition bzw. zur Diagnose einer Depression werden bestimmte, vorgegebene Symptomatiken herangezogen und beurteilt.
Wir beschreiben jemanden als traurig, wenn er durch Körperhaltung, Stimme, Mimik oder im Gespräch traurig auf uns wirkt. Auch "depressiv sein" wird als Teil von Traurigkeit beschrieben, ohne bewusst abzugrenzen, ab wann von einer Depression im eigentlichen Sinne der Erkrankung zu sprechen ist. Beides - Trauer und Depression - verursachen äußerlich ähnlich wirkende Einschränkungen und Symptome, die Abgrenzung ist nicht immer offensichtlich. Doch eine sorgfältige Unterscheidung ist enorm wichtig: Einerseits um Menschen mit normalen Trauerreaktionen nicht irrtümlich als an einer Depression erkrankt zu diagnostizieren, andererseits auch um tatsächlich von einer Depression betroffenen Menschen nicht die notwendige Hilfe zu verwehren.
Trauer definiert im Allgemeinen jene psychische Reaktion, die nach einem Verlusterlebnis auftritt. Immer dann, wenn die Bindung zu jemandem oder etwas gefährdet ist oder abreißt, löst dies Trauerreaktionen in uns aus. Trauer wird als verständliche Reaktion begriffen, sie ist eine angemessene Antwort auf einen erlittenen Verlust und keine Krankheit, sondern eine psychologische Normalreaktion. Meist treten die Symptome unmittelbar nach dem Verlusterlebnis auf.
Für eine Depression maßgeblich ist vor allem die Dauer anhaltender Symptome. Je nach Intensität wird zwischen leichter, mittelgradiger und schwerer Depression unterschieden. Depressionen können wie aus dem Nichts auf eine Person einwirken, eine auslösende Situation ist oftmals nicht bekannt oder so lange zurückliegend, dass sie der Person vielleicht gar nicht mehr bewusst ist.
Symptome
Charakteristisch sind Hoffnungslosigkeit, gedrückte Stimmung, Antriebslosigkeit, häufig verbunden mit quälender innerer Unruhe und Schlafstörungen. Begleitend dazu können Interessensverlust, Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen und Schuldgefühle auftreten. Meist ziehen sich die Symptome über einen sehr langen Zeitraum. Auch körperliche Beschwerden wie Abgeschlagenheit, genereller Interessens- sowie auch Libido-Verlust, Appetitlosigkeit oder Schmerzen können erste Anzeichen sein. Betroffene wirken erschöpft, klagen über Konzentrationsstörungen und beschreiben einen Zustand der inneren Leere. Tätigkeiten, die früher gerne durchgeführt wurden, machen nun keine Freude mehr. Gepaart mit ständiger Grübelei und Selbstzweifel/Minderwertigkeitskomplexen schwindet nach und nach das Selbstwertgefühl. Damit einher geht eine erhöhte Infektanfälligkeit sowie ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte. Je nach Schwere der Depression ist auch die Suizidneigung ein großes Problem.
Depressive Menschen fühlen sich stark isoliert und soziale Kontakte fallen ihnen schwer. Eine depressive Episode zeichnet sich oft dadurch aus, dass Betroffene sich "stumpf" und gefühllos wahrnehmen. Sie leiden darunter, dass sie emotional erstarrt sind, finden keinen Trost und haben das Empfinden, dass nichts an ihrer Situation etwas zu verändern vermag. Bei einer schwerwiegenden Depression mit psychotischen Symptomen haben Betroffene oft anhaltende, intensive Halluzinationen und Wahnideen. Sie finden sich in der Realität kaum noch zurecht und können ihr alltägliches Leben nicht mehr bewältigen. Dies führt bis hin zu suizidalen Gedanken, um "vom Leiden erlöst zu werden" - der Tod erscheint oft als einziger Ausweg.
Ursachen
Die genauen Ursachen, die zu einer Depression führen, sind noch nicht vollständig geklärt. Man weiß jedoch, dass eine Stoffwechselstörung im Gehirn vorliegt. Dies bedeutet, dass die Konzentration der Neurotransmitter Serotonin, Dopamin und Noradrenalin im Vergleich zu Gesunden niedriger ist. Mögliche Faktoren, die zum Auftreten einer Depression führen können, sind genetische Veranlagung, seelische Traumata, gesellschaftliche Umstände, hormonelle Umstellungen (zB. Schwangerschaft, Wechseljahre) und chronischer Stress sowie Mangel an Tageslicht.
Besonders chronischer Stress führt zur andauernden Stimulation und Ausschüttung von Cortisol, welches sich negativ auf die Verfügbarkeit der Neurotransmitter auswirkt.
Therapieansätze
Eine ausgewogene und Mikronährstoffreiche Vollwerternährung mit frischen und hochwertigen Lebensmitteln sowie körperlicher Aktivität zählen du den Hauptsäulen der Therapie. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der gezielte Einsatz bestimmter Nährstoffe und Aminosäuren, um vorhandene Defizite auszugleichen. Depressive Patienten haben häufig einen niedrigen Vitamin B12 sowie Folsäure Spiegel. Beide Vitamine besitzen eine zentrale Rolle bei der Synthese der Neurotransmitter. Zur Unterstützung einer optimalen Therapie können wichtige Laborparameter der Hormone, Vitamin D3, Eisen und Werte die Schilddrüse betreffend herangezogen werden. Die Inhaltsstoffe in den Samen der afrikanischen Schwarzbohne (Griffonia) können sich positiv bei Stimmungsschwankungen und Einschlafstörungen auswirken.
Nicht zuletzt bleibt die Therapie mit Antidepressiva, also stimmungsaufhellenden Medikamenten, wobei die Wirkung etwas zeitverzögert eintritt. Der Erfolg einer antidepressiven Therapie kann durch die zusätzliche Gabe von Nährstoffen signifikant verbessert werden.
Mehr zum Thema Schlaf gibt´s nachzulesen in unserem Wissensartikel "Wie wir besser schlafen!". Wissenswertes rund um chronischen Stress und Trauer finden Sie ebenso in unserer Wissensstraße.