In diesem Wissensartikel informieren wir über:
- Hormontests: Empfohlene Werte mit Vorsicht genießen
- Bluttest oder Speicheltest am Beispiel der Stresshormone
- Sexualhormone und Schilddrüsenhormone
- Typisch Mann, typisch Frau: Testosteron, Östradiol, Progesteron
- Frauen in Balance: Alles eine Frage der Hormone
- Was tun: Hormontherapie, bioidente Hormone, Mikronährstoffe
Hormone regulieren in unserem Körper viele Stoffwechselvorgänge, Atmung, Blutdruck, Salz- & Wasserhaushalt, Sexualfunktion und Schwangerschaft. Hormone spielen zusammen und wirken - sowohl bei Frauen als auch bei Männern - auch ganz stark auf unser Wohlbefinden ein.
Daraus ergibt sich auch unser erster Tipp: Wenn es mir nicht mehr gut geht, ich kraft- und lustlos bin, unter Schlafstörungen, Zyklusveränderungen oder auch an einem unerfüllten Kinderwunsch leide, wenn unerklärliche Gewichtsveränderungen oder massiver Stress auftritt, lohnt ein intensiver Blick auf die Hormone.
Hormontests: Empfohlene Werte mit Vorsicht genießen
Meist werden Hormontests erst gemacht, wenn Beschwerden auftreten. Die Schwierigkeit ist dann allerdings, dass man keine Vergleichswerte zum gesunden Zustand hat. Allgemeine Referenzwerte sind sehr weit gefasst und daher mit Vorsicht zu betrachten bzw. könnten zu einer Fehlinterpretation führen.
Wichtig ist eine individuelle Sichtweise auf die Konstitution der Person. Bei Frauen empfiehlt sich generell eine Blutabnahme für Hormontests in der zweiten Zyklushälfte, idealerweise um den 20. Tag. Um noch ein genaueres Bild der Hormonsituation im Körper zu bekommen, empfiehlt sich auch eine zusätzliche Blutabnahme zwischen dem 3.-5. Zyklustag. Sofern die Frau aufgrund hormoneller Verhütung keinen Zyklus hat (etwa durch die Hormonspirale), ist der Tag der Blutentnahme irrelevant.
Bluttest oder Speicheltest am Beispiel der Stresshormone
Eine Kombination aus beidem wäre wünschenswert, um eine bestmögliche Betrachtung des Hormonhaushalts zu gewährleisten. Im Blut wird die Drüsenproduktion gemessen, eine Speichelprobe hingegen gibt Aufschluss darauf, welche Menge des untersuchten Hormons aktiv ist.
Das Stresshormon Cortisol ist hier ein gutes Beispiel: Eine Speichelanalyse ist nicht nur einfacher durchzuführen, sondern lässt eine genauere Messung zu und gibt Hinweise auf den Räuber. Gerade bei einer großen Stressbelastung ist also eine Speichelanalyse sinnvoller. Auf der anderen Seite weist ein Speicheltest möglicherweise noch genügend eines Hormons aus, während die Konzentration im Blut schon zu wenig ist. Der Gegenspieler zum Cortisol, das DHEA (Dehydroepiandrosteron), ist nicht nur ein wichtiger Vorläufer für Testosteron und Östrogen, sondern auch ein wichtiges eigenständiges Hormon mit antioxidativen Effekten. Besonders in der Speicheldiagnostik wird dieser Wert ebenfalls als Indikator für ein funktionierendes Immunsystem und die Stressbelastung angesehen.
Sexualhormone und Schilddrüsenhormone
Diese beiden Hormongruppen stehen in einem engen Zusammenhang. Eine Störung der Sexualhormone kann also auch schilddrüsenbedingt vorkommen. Eine Über- aber auch Unterfunktion der Schilddrüse kann sich beispielsweise ungünstig auf den Zyklus auswirken und Fruchtbarkeit bzw. Fortpflanzung negativ beeinflussen. Schilddrüsenhormone und Sexualhormone - wie etwa das Östrogen - beeinflussen sich gegenseitig. Auch eine Behandlung mit Sexualhormonen (zum Zweck der Verhütung etwa) kann Auswirkungen auf die Schilddrüsenhormone haben.
Besonders Frauen, die Schilddrüsenmedikamente einnehmen und hormonell verhüten, sollten nach Absetzen der Verhütung bzw. in der Menopause diesen Zusammenhang bedenken, der möglicherweise eine andere Dosierung der Schilddrüsenmedikamente erfordert. Zusätzlich empfiehlt sich immer eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen. Besonders im Hinblick auf eine gute Schilddrüsenfunktion sind Jod, Selen und Zink wichtig. Außerdem unterstützen Vitamin B, D, E und Coenzym Q10 eine Verringerung des Zellstresses.
Typisch Mann, typisch Frau: Testosteron, Östradiol, Progesteron
Sexualhormone beeinflussen nicht nur unser Sexualleben, sondern haben auch im Alltag eine große Bedeutung. Besonders Frauen sind sensibler dem Hormonausstoß betreffend und zugleich im Alltag häufig Doppel- oder sogar Mehrfachbelastungen ausgesetzt. Eine (chronische) Stressbelastung führt zu vermehrter Produktion von Cortisol und das wiederum kann Vorrang gegenüber der Synthese der Sexualhormone Östrogen, Testosteron und Progesteron haben. Da Sexualhormone und Cortisol aus Cholesterin und teilweise aus den gleichen Hormonvorstufen gebildet werden, kann die Sexualhormonproduktion durch eine chronische Stressbelastung aus der Balance geraten.
Lese-Tipp: Die Kombination aus Home-Office, Home-Schooling sowie eine allgemein höhere Belastung durch Corona hat bei vielen Menschen auch die Stressbelastung drastisch erhöht. In unseren Wissensartikeln gibt´s mehr darüber zu lesen: Wir sind Corona müde - unsere Kinder auch und Chronischer Stress: Alles, was Sie wissen müssen
Männer sind alleine schon aufgrund ihrer hormonellen Konstellation, nämlich ihrem Testosteronspiegel, zu Spitzenleistungen fähig. Sie bauen mehr Muskelmasse auf und können konzentrierter und fokussierter sein, all das ist auch hormonell gesteuert. Wenn der Mann zum Beispiel Zeitung liest und die Frau ihm gleichzeitig eine Frage stellt, wird er ihr vermutlich keine Antwort geben. Das ist aber nicht mangelndem Interesse geschuldet, sondern dem von der Natur vorgesehenen hohen Testosteronspiegel.
Tipp: Wenn Männer plötzlich merken, dass sie sich viel mehr anstrengen müssen als früher, um eine bestimmte Leistung zu erreichen oder auch schnell gereizt sind, könnte das auf einen Testosteronmangel hinweisen. Fragen wie „Musst du dich gefühlt viel mehr plagen, damit die Leistung erreicht wird?“ können hilfreich sein.
Wichtig zu wissen ist auch, dass man trotz niedrigem Testosteronspiegel mental stabil sein kann, allerdings geht das dann auf Kosten der Neurotransmitter. Diese funktionieren als Botenstoff zwischen Nervenzellen und Körper und beeinflussen u.a. mentalen Zustand, Schlaf uvm.
Auch Frauen bilden und brauchen Testosteron. Ein Mangel kann Erschöpfung, Reizbarkeit, Gewichtszunahme oder auch einen Verlust der Libido nach sich ziehen. Diese Symptome können bei Männern und Frauen auftreten. Bei Frauen bleibt ein Testosteronmangel allerdings oftmals unerkannt, weil dieser nur im männlichen Kontext gesehen wird. Ein Teil des gebildeten Testosterons wird bei Frauen in Östradiol umgewandelt. Bei einem Testosteronmangel kann folglich weniger Östradiol produziert werden und das wiederum kann Fett- & Wassereinlagerungen zur Folge haben.
Tipp: Zink kann zur Erhaltung eines normalen Testosteronspiegels beitragen. B-Vitamine unterstützen ein gesundes Nervensystem.
Kundenfeedback:
Beim letzten Blutbild wurde routinemäßig auch der Hormonstatus gecheckt und ein Mangel an Progesteron bzw. ein zu niedriger DHEA-Wert festgestellt. Parallel dazu traten Symptome wie Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall und generelle Müdigkeit auf. Bei einem Gespräch in der Apotheke NORD° wurde ich super über Wechseljahrbeschwerden bei Männern und vor allem Lösungen beraten, wie zum Beispiel naturidente Hormoncremen mit Progesteron sowie THYREODOR.®-Kapseln zur Aktivierung meiner Schilddrüse - alles erst nach einem umfassenden Check meiner Blutwerte und Rücksprache mit meinem behandelnden Arzt sowie mit entsprechenden Kontrollterminen im Anschluss. Ich fühle mich sehr gut betreut.
Herbert M.
Frauen in Balance: Alles eine Frage der Hormone
Östrogene sind die weiblichen Geschlechtshormone und bei Frauen außerdem für die Knochendichte sowie generell die Stimmung mitverantwortlich. Östradiol selbst könnte man auch als eine Art Sozialhormon bezeichnen. Frauen sind die Hüterinnen der Familie, kümmern sich um Kinder, Haushalt, Job und Freizeitgestaltung für die ganze Familie. Besonders Corona stellt mit Home-Schooling eine noch stärkere Belastung dar, die den weiblichen Hormonspiegel ins Ungleichgewicht befördern kann.
Frauen sollten bei Symptomen wie Erschöpfung, Gereiztheit, Verlust der Libido oder Hitzewallungen auch den Progesteronspiegel untersuchen lassen. Progesteron gehört zu den wichtigsten weiblichen Sexualhormonen und sorgt als Gegenspieler zum Östrogen für eine notwendige Balance und Ausgeglichenheit. Man könnte auch sagen, das Progesteron ist unser Chillig-Faktor. Frauen, die hormonell verhüten, haben nicht selten einen Progesteronmangel. Auch chronischer Stress und starkes Übergewicht können einen Mangel begünstigen. Symptome können neben einem starken PMS (prämenstruelles Syndrom) auch Muskel- & Gelenksschmerzen, Schlafstörungen, Unruhe und Gewichtszunahme sein. Da die Symptome sehr unterschiedlich sind, fällt ein Verdacht häufig auf andere Erkrankungen und nicht sofort auf einen Progesteronmangel. Daher ist es umso wichtiger, diesen abzuklären.
Tipp: Eine Blutabnahme sollte zu diesem Zweck mehrmals und in der zweiten Zyklushälfte stattfinden, da der Progesteronspiegel täglich schwanken kann. Natürliche Progesteron-Booster: Leinsamen, Linsen, Buchweizen, Hafer enthalten Progesteron und können den Körper unterstützen. Die Einnahme von Mönchspfeffer kann dabei unterstützen, den Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Was tun: Hormontherapie, bioidente Hormone, Mikronährstoffe
Hormone sind ein höchst komplexes Gebiet, aber auch ein Bereich mit sehr vielen Unsicherheiten. Hormonelle Dysbalancen können nicht nur Frauen, sondern natürlich auch Männer betreffen. Sobald eine Hormontherapie im Raum steht, haben viele Menschen Bedenken, vor allem weil synthetische Hormone als mögliche Krebsauslöser gelten können.
Eine Alternative kann eine Therapie mit bioidenten Hormonen sein. Hierbei werden Hormone eingesetzt, die unseren körpereigenen gleichen und somit besser verträglich sind. Meist werden diese in Form von Hormonsalben angewendet, wodurch auch eine geringere Dosierung möglich ist. Wichtig ist, dass der behandelnde Arzt oder Therapeut auf Hormontherapien spezialisiert ist, den Menschen ganzheitlich betrachtet und vor allem auch das Wechselspiel der Hormone untereinander beachtet.
Tipp: In der Hormontherapie gilt es vorrangig zu beachten, dass bei auftretenden Symptomen einerseits die Wechselwirkungen der Hormone untereinander zu beachten sind, aber auch die hormonelle Grundkonstellation von Mann und Frau bedacht werden muss.
In unserem Wissensartikel zum Thema "Wechselbeschwerden und die natürliche Hormontherapie" gibt es weitere Detailinformationen zum Thema bioidente Hormone.